Ingolstadt
Neuer Schiedsrichterobmann

Hans Kroll löst Ingolstädter Wilhelm Schneider nach 20 Jahren an der Spitze ab

24.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:18 Uhr

Ingolstadt (DK) Wechsel an der Spitze der Ingolstädter Fußballschiedsrichter: Hans Kroll aus Friedrichshofen löst Gruppenschiedsrichterobmann (GSO) Wilhelm Schneider ab. Schneider hatte sich nach 20 Jahren für das Amt nicht mehr zur Wahl gestellt.

162 Mitglieder aus der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt waren zur Hauptversammlung gekommen. Gruppenschiedsrichterobmann Schneider hatte angekündigt, seinen Posten nach 20 Jahren abzugeben. Zwei Kandidaten mit ihren jeweiligen Ausschuss-Teams standen in der DJK-Gaststätte im Ingolstädter Süden, wo sich die Schiedsrichter getroffen hatten, zur Wahl: der 52-jährige Nassenfelser Thomas Benzinger und der 62-jährige Hans Kroll aus Friedrichshofen. Beide gehören schon seit über 35 Jahren der Ingolstädter Schiedsrichtergruppe an und betonten im Vorfeld: "Egal, wie die Wahl ausgeht. Wir müssen für die Zukunft an einem Strang ziehen, eine Einheit bilden und uns mit viel Herzblut für die Arbeit der Schiedsrichter einsetzen."

Im Vorfeld der Wahl befragt, gingen viele von einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Kandidaten aus. Als der Bezirksvorsitzende Robert Schraudner, der die Wahl leitete, am Ende das Ergebnis verkündete, ging ein kurzes, überraschendes Raunen durch den Raum. Mit nur 37 Gegenstimmen konnte Hans Kroll am Ende das Rennen um den Vorsitz in der Schiedsrichtergruppe Ingolstadt klar für sich entscheiden. Die anderen Stimmen entfielen auf Thomas Benzinger, ungültige Stimmen gab es keine.

Mit Kroll rutscht einer an die Spitze, der seit fünf Jahren bereits im Ausschuss tätig ist, der seit einem Jahr die Schiedsrichtereinteilung übernimmt und vier Jahre lang Schiedsrichtertrainer und Betreuer der Jungschiedsrichter ist. Zu seinem unmittelbaren Team zählen Walter Marzika, Ömer Karakas, Christian Russer, Otman Rozh, Gerd Meier, Felix Stark, Hubert Meisinger und Anne Falkenburg. Eines versuchte Kroll im Laufe des Abends mehrmals deutlich zu machen: Ein Vorankommen in die Zukunft könne nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Deshalb sei jeder willkommen, im Ausschuss- und Führungsteam konstruktiv mitzuarbeiten.

Der scheidende GSO Schneider wurde als erste Amtshandlung Krolls zum Ehren-Schiedsrichterobmann ernannt, seine langjährigen Weggefährten mit Dank für ihre geleistete Arbeit bedacht. Schneider gehört seit 34 Jahren der Schiedsrichtergruppe an, bewies bei Verhandlungen mit dem Bezirk Geschick und zählte seinen Schiedsrichterkollegen gegenüber durchaus als Kritiker. "Gemeinsam mit Willi Schneider und Reinhard Hemmauer an der Linie habe ich mehrere Jahre Bezirksliga gepfiffen. Der Willi hat mir schon immer wieder deutlich gesagt, wie er die Leistung an der Pfeife gefunden hat", erzählt der neue Schiedsrichterobmann Kroll heute mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Die Hauptversammlung der Schiedsrichter tagt alle vier Jahre. Derzeit gehören gut 300 Schiedsrichter der Gruppierung an, 165 von ihnen sind als aktiv eingestuft. Und es seien vor allem auch die älteren Kollegen, die als Stütze der Gruppe dafür Sorge tragen, dass es in der Region möglich ist, sämtliche Spiele mit neutralen Unparteiischen zu besetzen. "Denn das", so Schneider, "trägt ungemein zu einem besseren und neutraleren Spiel bei, als wenn ein Vereinsfunktionär das Spiel leitet." Zu 16 200 Schiedsrichtereinsätzen sei es in den vergangenen vier Jahren gekommen. Einige Schiedsrichter hatten bis zu 500 Einsätze. Auf Bezirks- und Landesebene hätte man zuletzt aber auch drei Spitzenplätze verloren, führte Schneider an. Hier gelte es für das neue Team, wieder verstärkt die Schiedsrichter zu fordern und zu fördern.