Ingolstadt
Naherholung auf der "Stadtterrasse"

Sieger des Gartenschauwettbewerbs plant großzügigen Weg zwischen Westpark und GVZ

28.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

Der Sieger: Besonders markant an der Arbeit des Büros Därr ist der lang gestreckte See (untere Bildhälfte, neben dem Westpark). Rechts oben das Güterverkehrszentrum. Quelle: Därr Landschaftsarchitekten

Ingolstadt (DK) Die zweite Landesgartenschau 2020 unterscheidet sich in vielen Dingen von der ersten im Jahr 1992. Unter anderem dadurch, dass nicht ein heimischer Architekt für die Planung verantwortlich zeichnet, sondern ein Büro aus Halle an der Saale, das am Montagabend den ersten Preis erhielt.

Nach elfstündiger Sitzung entschied sich das 21-köpfige Preisgericht für das Büro Därr Landschaftsarchitekten. Wenn sich der Stadtrat im Dezember diesem Votum anschließt, was zu erwarten ist, wird das Konzept der Hallenser draußen zwischen Güterverkehrszentrum und Westpark umgesetzt.

„Die Qualität war insgesamt sehr hoch“, sagte Dagmar Voß, Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen, gestern bei der Präsentation der Arbeiten. 18 Büros hatten ihre Entwürfe eingereicht. Der erste Preisträger habe den Längszuschnitt des Areals an der Hans-Stuck-Straße am besten genutzt. „Er hat einen Spannungsbogen durch das ganze Gelände gezogen.“ Mit einem Rundweg („Belt Walk“) schaffe es das Büro Därr, „die Leute bis ans Ende des Parks zu bringen, ohne dass es langweilig wird“. Oder mit den Worten des Wettbewerbssiegers: „Entlang des ,Belt Walk’ reihen sich die Ausstellungsflächen und Themengärten der Landesgartenschau. Spannungsvoll legen sich diese beidseitig des Rundweges. Querwege und platzartige Aufweitungen laden zum Verweilen ein.“

Das Zentrum des künftigen Parks soll eine großzügige, 20 bis 30 Meter breite „Stadtterrasse“ in Ost-West-Richtung bilden. Sie verbindet das Piusviertel mit Friedrichshofen und könnte, wie Gartenamtschef Ulrich Linder sagte, künftig Teil eines Fahrradschnellweges sein, wie er immer wieder gefordert wird. Diese „Stadtterrasse“ beginnt an der Hans-Stuck-Straße – die wird mit einer barrierefreien Brücke überquert – und endet auf der Nordseite des Westparks.
 

Auf der Ostseite des Einkaufszentrums soll ein künstlicher See mit Restaurant und Seebühne, eine der Attraktionen während der Gartenschau – und natürlich auch danach –, entstehen. Die Wasserfläche könne im Winter auch gut zum Eisstockschießen und Schlittschuhlaufen genutzt werden, versprach Linder. Apropos Eislauf. Am Haupteingang der Gartenschau, neben der GVZ-Halle T, wartet 2020 eine große Blumenhalle auf die Besucher. An dieser Stelle könnte später eine Eislaufhalle gebaut werden, regen die Landschaftsarchitekten an. Das sei aber noch keineswegs beschlossen, bemerkte der Leiter des Gartenamtes, der im Herbst 2015 mit den ersten größeren Pflanzaktionen auf dem Areal beginnen will. „Wir haben aber schon über 500 Bäume gepflanzt.“

Hinter Därr Landschaftsarchitekten landeten beim Wettbewerb das Bonner Büro RMP Stephan Lenzen auf Platz zwei und das Berliner Büro bbz auf Platz drei. Die Pläne und Entwürfe der Landschaftsarchitekten werden ab dem 12. November im Spiegelsaal des Kolpinghauses öffentlich ausgestellt. Zusätzlich werden Führungen mit Fachleuten angeboten, so Amtsleiter Linder.

Eine Besonderheit dieser Gartenschau wird die direkte Nachbarschaft der landwirtschaftlichen Flächen sein. Die Felder seien für die Bauern, wie versichert wurde, uneingeschränkt zu bewirtschaften.