Ingolstadt
Mit neuen Ideen ganz weit vorne

Gründerpreis Ingolstadt: Fünf Sieger aus verschiedensten Wirtschaftszweigen

28.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Kooperation für weitere fünf Jahre: Norbert Forster (IFG), Walter Schober (THI), Lydia Nißl (DONAUKURIER), Michael Gaßner (Sparkasse) und Hannes Schleeh (EGZ, von links) nach Vertragsunterzeichnung.

Ingolstadt (DK) Es geht was voran in der regionalen Gründerszene. Die Jury für den Ingolstädter Gründerpreis hatte es nicht leicht, bei 17 durchweg interessanten Bewerbern die originellsten und vielversprechendsten Geschäftsideen auszuwählen. Am Mittwochabend wurden - wie schon gestern kurz berichtet - fünf Sieger gekürt.

Der regionale Wettstreit des Unternehmernachwuchses wird seit nunmehr 18 Jahren veranstaltet - vormals unter dem Namen Businessplanwettbewerb der Region 10, inzwischen im fünften Jahr unter dem Titel Gründerpreis Ingolstadt. Träger sind die Sparkasse Ingolstadt, das städtische Existenzgründerzentrum (EGZ), die Technische Hochschule Ingolstadt (THI), die städtische Industrieförderungsgesellschaft (IFG) und der DONAUKURIER, die im Rahmen der Prämierungsfeier diese Partnerschaft fortgeschrieben haben. Der von den jeweiligen Vertretern und Geschäftsführern unterzeichnete neue Kooperationsvertrag läuft über weitere fünf Jahre.

Die in der gestrigen Ausgabe schon kurz vorgestellten neuen Preisträger repräsentieren einen bunten Querschnitt durch die Wirtschaft: Dienstleister finden sich ebenso wie Technologieunternehmen, eine Gründeridee mit kunsthandwerklichem Ansatz ist dabei, aber auch ein Start-up aus dem weiten Feld der Softwareentwickler.

Cheforganisator Jörg Tiedt von der Sparkasse und Prof. Robert Wittmann von der THI als Moderatioren lobten die durchweg guten Bewerbungsunterlagen aller 17 Kandidaten, die sich im Februar - wie seinerzeit ebenfalls berichtet - allesamt mit Kurzpräsentationen vorgestellt hatten. Die Businesspläne, immer noch Kern jeder Bewerbung, seien stets aussagekräftig ausgefallen. Die Juroren ließen sich auch keineswegs ausschließlich von den bereits erreichten Kundenzahlen und Auftragsvolumen beeindrucken. Dass es bei neuen unternehmerischen Projekten nicht immer nur auf die Größe ankommt, sondern auch Nischenangebote ihren Platz finden können, verdeutlichte IFG-Chef Norbert Forster, diesmal als Ausrichter der offiziellen Wettbewerbsveranstaltungen quasi Hausherr in der Halle 9, in Abwandlung eines englischen Unternehmerslogans: "Es muss nicht immer ,think big' heißen - ,small' kann auch beautiful sein".

So gesehen hat Sabine Redl-Thorbeck mit ihrem vegetarischen Restaurant frisch & veg in der Ingolstädter Innenstadt offenbar einen guten Ansatz gewählt. Sie bekam den Gründerpreis in der Kategorie "Ernährung" und berichtete, dass sie nach Start mit Augenmaß inzwischen schon Möglichkeiten für eine erste Erweiterung ihres Lokals auslotet. Diesmal war aus dem Gastronomiesektor eine ganze Reihe Bewerbungen eingegangen - neue Ideen sind hier im Kommen.

Im Bereich "Digitalisierung" hatten Marlene und Christian Lange (Ingolstadt) mit ihrer App VanillaNAV die Nase vorn. Mit Hilfe dieser Handysoftware können sich Besucher großer Gebäudekomplexe bei der Suche nach bestimmten Punkten besser zurechtfinden - wenn der entsprechende Betreiber einen Vertrag mit den Entwicklern hat.

In der klassischen Technologiesparte sind zwei frühere Mitarbeiter des aus Ingolstadt verschwundenen Cummins-Konzerns ausgezeichnet worden. Sie nutzen ihr Know-how, um Elektromaschinen zu einem höheren Wirkungsgrad bzw. einer besseren Energiebilanz zu verhelfen und haben dazu das Unternehmen ProFluxx gegründet. Im Feld der Kreativwirtschaft überzeugte das Konzept der Ingolstädterinnen Kerstin Muhr und Claudia Wagner die Jury: Mit ihrem Projekt Windeltou sprechen die Gründerinnen vor allem Familien mit dem Selbstgestalten von werthaltigen textilen Geschenken für Kinder an.

Ökologie und Nachhaltigkeit sind auch Kerngedanken der Eheleute Daniela und Martin Schaupp aus Großmehring, die in ihrem neuen Schaupp-Verlag nach strengen Umweltstandards ein selbst kreiertes Kochbuch herausgegeben haben. Für diese beiden Bewerber gab es den Sonderpreis der Jury.

Die Preisträger erhalten aus dem Budget der Gründerpreis-Fördermitglieder jeweils 2500 Euro. Zusätzlich gibt es kostenlose Beratungen durch Fachleute der THI und des Existenzgründerzentrums. Alle weiteren Bewerber kommen ebenfalls in den Genuss vertiefender Expertengespräche zum jeweiligen Geschäftsmodell.