Ingolstadt (smr) Zwei Männer, die mit Geld umgehen können: Unternehmer Reinhard Büchl und der scheidende Sparkassen-Chef Dieter Seehofer sind ein gut eingespieltes Team, wenn wie gestern beim Neujahrsempfang der Unicef-Arbeitsgruppe Ingolstadt wieder Geschenke und Sachspenden unter den Hammer kommen.
Dinge, die nicht immer unbedingt praktisch sind - aber für den guten Zweck allemal einen Abnehmer finden. "Heute", so empfiehlt Büchl den gut betuchten Anwesenden, "dürfen Sie mit dem Herzen kaufen."
Auf dem Gabentisch im Golfclub Spitzlmühle liegen die Geschenke dekorativ ausgebreitet: feinstes Glas aus Zwiesel zum Beispiel, ein silberner Pokal oder antike Bierkrüge mit Zinndeckel, einige Designertaschen und ein Nietengürtel. Ein Mädchen hat ein Puppenhaus und anderes Spielzeug gespendet. Ein knallrotes Fahrrad steht auch dort. Ebenso Gemälde von Ingolstädter Künstlerinnen und Künstlern.
Einer der ersten, der zuschlägt, ist Peter Springl, Fraktionschef der Freien Wähler: Er erbarmt sich zweier Weihnachtsglöckchen der Marke Hutschenreuther, die sonst keiner nehmen will. Für zehn Euro das Stück. Aller Anfang ist eben schwer. Als sich dann auch kein Interessent für zwei VIP-Karten für das Spiel des FCI gegen den HSV findet, der etwas tiefer in die Tasche greifen mag, macht Büchl ein unwiderstehliches Angebot: Er legt seine eigenen VIP-Tickets noch drauf - für 200 Euro. Da greift Unicef-Frau Traudl Schmid zu.
Mit einer Prise Humor wickelt Dieter Seehofer das Publikum um den Finger und preist eine riesige Micky-Maus-Figur als Wohnaccessoire: "Die eignet sich zum Aufstellen im eigenen Schlafzimmer. Vielleicht gibt es dann einen Anlass mehr zur Erheiterung." In einer Nähmaschine entdeckt der baldige Ruheständler plötzlich eine "große Attraktivität". Selber gekauft hat er das Gerät freilich nicht. Nein, Seehofer verbringt künftig wohl lieber mehr Zeit auf dem Golfplatz, weshalb er froh ist, dass Clemens Häusler überboten wird, als ein Putter mit zwei Trainerstunden an der Reihe ist. "Mir fällt ein Stein vom Herzen."
So geht es munter weiter, und die Versteigerung vergeht wie im Fluge. Kassiererin Ingrid Engmeier zählt am Schluss 7154 Euro und ist sehr zufrieden. Das Geld geht an Unicef für Kinder in Syrien. Das bayerische Ensemble der Audi-Bläserphilharmonie hat bei der gestrigen Veranstaltung ohne Gage gespielt.
