Ingolstadt
Früh dran

Meistens vor Sonnenaufgang: Auch Karlskrons Bürgermeister Stefan Kumpf trainiert für den Ingolstädter Halbmarathon

27.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:25 Uhr

Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt/Karlskron (DK) Seit 2011 ist Stefan Kumpf Stammgast beim Ingolstädter Halbmarathon. Auch in diesem Jahr ist der Bürgermeister von Karlskron wieder dabei. Kumpf trainiert fast jeden Tag - und zwar meist vor Sonnenaufgang. Eine Ausnahme macht er nur für den Karlskroner Pfarrer.

Marius Müller-Westernhagen, die Beatles oder Mark Forster. Wählerisch ist Stefan Kumpf, was die Musik während des Joggens angeht, nicht. "Hauptsache, es läuft etwas, das mir einen Takt vorgibt. Ohne Musik wird mir schnell langweilig", sagt der Bürgermeister von Karlskron.

Bei der Wahl seiner Laufstrecke braucht Kumpf diese Vielfalt nicht. Schon bald, nachdem er vor einigen Jahren mit dem Joggen begonnen hatte, kristallisierte sich für ihn eine Lieblingsstrecke heraus. Auf dieser Route trainiert er mittlerweile beinahe täglich.

Die insgesamt rund zehn Kilometer lange Strecke beginnt beim Haus des 38-Jährigen in der Ahornallee in Karlskron. Die für Kumpf "schönste Route überhaupt" bewegt sich auf den Karlskroner Fluren Richtung Pobenhausen - eine "perfekte Mischung aus Schotter- und Teerwegen". Die ersten drei Kilometer verlaufen leicht steigend. "Schön anstrengend. Aber Hauptsache schön", sagt Kumpf. Der anderen zwei Drittel der Strecke gehen leicht bergab und führen auf Wald- und auf Feldwegen zurück nach Karlskron.

Der Bürgermeister wird werktags um 8 Uhr im Rathaus erwartet und hat auch einige Abendtermine. Deshalb bleibt in der Regel nur vor der Arbeit Zeit zum Joggen. Kumpfs Wecker klingelt deshalb ziemlich früh. "Manchmal komme ich schon ein bisschen schwerer aus dem Bett", gibt er unumwunden zu. Aber seine Leidenschaft für den Laufsport und seine Lieblingsstrecke führen dann doch fast jeden Morgen dazu, dass Kumpf noch vor Sonnenaufgang seine Joggingschuhe schnürt.

Oft läuft er gerade dann den Kalvarienberg hoch, wenn die Sonne aufgeht. Kumpf gerät geradezu ins Schwärmen, wenn er davon erzählt. "Das ist schon fast ein bisschen magisch. Die Natur, die Sonnenstrahlen. Der Ausblick bis ins Altmühltal - einfach toll", so Kumpf, der vor dem Stress im Rathaus auch die Abgeschiedenheit in der Natur zu dieser Tageszeit zu schätzen weiß. "Abgesehen von mir und manchmal ein paar Kühen ist da niemand."

Ganz im Gegensatz zum Trubel beim Ingolstädter Halbmarathon. Vor sechs Jahren ging er dort das erste Mal an den Start. Seitdem ist er Stammgast. "Die Stimmung, vor allem am Rathausplatz oder in der Theresienstraße, finde ich beeindruckend", sagt er. Nur 2014, während des Wahlkampfes um das Bürgermeisteramt in Karlskron, habe er eine Pause eingelegt.

Ob er seine Bestzeit von 1:54 Stunden am 29. April unterbieten kann, ist für Kumpf nicht so wichtig. "Es geht in erster Linie um den Spaß. Und um besondere Momente. Wenn ich zum Beispiel einen 80-jährigen Teilnehmer sehe, wie er bei guter Verfassung ins Ziel rennt, dann geht mir das Herz auf", sagt Kumpf.

Aufstehen, Laufen, Rathaus - genau wie der Tagesablauf ist auch der Trainingsplan von Kumpf durch Pulsuhr und Schrittzähler durchgetaktet. Eine Ausnahme macht er nur für den Karlskroner Pfarrer Sebastian Biju. Mit dem Inder startet Kumpf einmal pro Woche auf eine sechs Kilometer lange Laufrunde. So schnell wie sonst geht er es aber nicht an. Biju ist noch nicht so lange im Training. Der Halbmarathon kommt für den Pfarrer 2017 noch nicht infrage. Kumpf ist aber optimistisch: "Vielleicht hab' ich ihn nächstes Jahr so weit."