Ingolstadt
Mehr Besucher gehen nicht

IN-City erwartet am verkaufsoffenen Feiertag wieder einen Andrang wie sonst an keinem Tag im Jahr

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Zahleiche Plakate in den Geschäften der Innenstadt kündigen den verkaufsoffenen Feiertag an. Im Vorjahr hatten rund 180 Einzelhändler, Filialisten und Gastronomen teilgenommen. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Nach dem riesigen Erfolg bei der Premiere 2015 darf auch heuer am Montagnachmittag in der Innenstadt eingekauft werden. Wer will, kann noch das Volksfest, eine Matinee im Münster oder Gesine Schwans Vortrag zur Einheit besuchen. IN-City ärgert sich nur über "Trittbrettfahrer".

Immenstadt, Kronach, Bad Aibling und der Markt Oberstdorf haben eines mit Ingolstadt gemeinsam: Sie zählen zu den bayerischen Städten, die heuer am einzigen staatlichen Feiertag Deutschlands, am 3. Oktober, zumindest teilweise eine Öffnung der Geschäfte für ein paar Stunden gestatten. Auf Initiative des Innenstadtvereins IN-City hatte der Stadtrat im Herbst 2014 mit knapper Mehrheit eine derartige Aktion für 2015 und weiter für 2016 genehmigt, was aber auch auf Kritik stieß. Offizielle Begründung war damals übrigens der Besuch von mindestens 40 000 Gästen am Herbstfest, das bekanntlich heuer wegen des Feiertags einen Tag länger dauert.

Die Resonanz am 3. Oktober 2015 war überwältigend und übertraf alle Erwartungen: Bei herrlichem Spätsommerwetter waren wohl über 100 000 Menschen aus der Region und darüber hinaus in die Innenstadt geströmt, wo rund 180 Geschäfte und Lokale nachmittags offen waren.

Auch heuer können die Besucher am Tag der Deutschen Einheit wieder von 13 bis 18 Uhr in der Innenstadt einkaufen. Nach Angaben von IN-City wollen "weit über 100 Geschäfte und Gastronomiebetriebe" öffnen. Zur Unterhaltung beim verkaufsoffenen Feiertag treten in der Fußgängerzone wieder Musiker auf. Nach dem großen Erfolg der Milkauer Schalmeien im Vorjahr hat die Stadt heuer eine kleinere Band aus Berlin zum Tag der Deutschen Einheit eingeladen. Die Jazzpolizei, ein Berliner Jazztrio, kommt nach Ingolstadt. Zwischen 13 und 18 Uhr werden Peter Dams, Jürgen Hahn und Mathias Grabisch die Besucher unterhalten. Als Marchingband bringen sie eine Mischung aus Swing, New-Orleans-Jazz, Dixieland und Comedy mit.

Die teilnehmenden Geschäfte wurden von IN-City aufgefordert, sich eigene Aktionen zu überlegen, etliche bieten Gutscheine, Rabatte oder ein Gläschen Prosecco an. Außerdem haben sie bereits Luftballons in den Nationalfarben zur Dekoration erhalten. OB Christian Lösel hatte im Vorjahr angemahnt, das Thema Nationalfeiertag etwas mehr in den Vordergrund zu stellen.

IN-City selbst mit seinen derzeit rund 200 Mitgliedern ist auch in eigener Sache präsent. Die Vereinigung der Innenstadthändler will von den Besuchern gar nicht wissen, ob, sondern nur, warum der verkaufsoffene Feiertag beibehalten werden soll. Denn Vorsitzender Thomas Deiser will auf jeden Fall einen Nachfolgeantrag bezüglich der Feiertagsöffnung stellen. "Das bringt eine enorme Kaufkraft nach Ingolstadt." Eine Sonntagsöffnung hält er derzeit für politisch nicht durchsetzbar.

Nur eines ärgert Deiser auch heuer wieder: die Trittbrettfahrer, wie er sie nennt. Geschäfte, die zwar am 3. Oktober öffnen, aber sich mit keinem Cent an den hohen Ausgaben für die intensive Werbung beteiligen, die nicht zuletzt auch im Umland läuft. "Hauptprofiteure sind die großen Ketten", sagt Deiser, aber natürlich auch Inhaberläden. Der Grund liegt auf der Hand: "Es gibt keinen Tag, an dem ich mehr Leute in die Innenstadt bringe."