Ingolstadt
Lobby für den Radverkehr

Aktionsbündnis Brain setzt sich für fahrradfreundliches Ingolstadt ein

06.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Sie haben einiges vor: Das Ingolstädter Aktionsbündnis Brain stellt bald seine Vorstellungen von einer fahrradfreundlichen Stadt gemeinsam mit Fachleuten an einem Diskussionsabend vor. - Foto: Brandl

Ingolstadt (DK) Dass die Stadt fahrradfreundlicher werden soll, steht im Prinzip fest. Ein entsprechendes Mobilitätskonzept mit geplanten Vorrangrouten für Radler wartet auf Umsetzung oder befindet sich zum Teil schon in der Realisierung. Den Leuten vom Aktionsbündnis Brain geht das aber nicht schnell genug.

Die Gruppe fordert ein deutliches Signal für den Umbau Ingolstadts zur Fahrradstadt. Dazu zählt für sie vor allem eine zügige Umsetzung der geplanten Vorrangrouten Süd-Südwest über Haunwöhr, Unterbrunnenreuth und Zuchering sowie West über die Altstadt zum Klinikum und nach Friedrichshofen. In der Gruppe habe man das Gefühl, die Diskussion sei in der Politik noch nicht richtig angekommen. Dort gebe es Pläne zum Brückenbau, für Tunnel und Parkdecks - nach Erachten von Brain senden diese jedoch ein völlig falsches Signal aus und würden dem Titel "Fahrradfreundliche Kommune", den die Stadt vor gut einem Jahr vom bayerischen Verkehrsministerium verliehen bekommen hat, nicht gerecht.

"Es gibt unter den innerstädtischen Berufspendlern ein Potenzial von etwa 60 Prozent, die auf das Fahrrad umsteigen würden", sagt Brain-Sprecher Jochen Semler. Eine Voraussetzung dafür sei aber, dass mehr Infrastruktur für das Rad geschaffen werde. Viele fühlten sich heute demnach im Straßenverkehr nicht sicher genug und würden auf das Rad deshalb lieber verzichten. Dabei sei Radeln gesund, schone das Klima und sorge für bessere Luft, so Semler.

Brain ist ein Kürzel, das sich aus dem Aktionsmotto "Besser radeln in Ingolstadt" ableitet. Zugleich soll der Name - er steht im Englischen für Gehirn - suggerieren, dass die Verantwortlichen der Stadt sich doch mit mehr Verständnis und Dynamik dem Thema fahrradfreundliche Stadt widmen möchten.

So zumindest sehen es die Sprecher des überparteilichen Bündnisses, das aus etwa 15 Aktiven besteht, die seit fast zwei Jahren zusammenarbeiten. Sie planen nun für Donnerstag, 16. November, einen Abend mit Kurzvorträgen und einer Diskussion zum Thema und stellen dabei die Frage: Fahrradstadt Ingolstadt - Vision oder Fiktion? Gesprochen wird unter anderem über die Vorrangrouten, das Baustellenmanagement und den Winterdienst. Beginn ist um 19 Uhr im Rad-Haus, Bei der Arena 7.