Ingolstadt
Leo Pröll gestorben

Mit dem Tod des früheren Moritzpfarrers geht eine lange Ingolstädter Tradition zu Ende

01.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:36 Uhr

Moritzpfarrer von 1989 bis 2004: Leo Pröll ist tot. Arch - foto: Herbert

Ingolstadt (rh) Der frühere Moritzpfarrer Leo Pröll ist gestern im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Geistliche hatte zuletzt im Caritas-Altenheim St. Pius gelebt.

Mit Pröll geht auch ein langes Kapitel Ingolstädter Kirchengeschichte zu Ende, denn er war der letzte ausgewiesene Moritzpfarrer. Seit seinem Ruhestand wird die Traditionspfarrei als gemeinsame Seelsorgeeinheit mit dem Münster betreut.

Leo Pröll wurde in Ottmaring geboren. Nach dem Abitur in Eichstätt studierte er dort Theologie und Philosophie. 1960 wurde er von Bischof Joseph Schröffer zum Priester geweiht. Nach mehreren Jahren als Kooperator in Treuchtlingen und in der Ingolstädter Münsterpfarrei wurde er 1968 Diözesankaplan der Christlichen Arbeiterjugend und Diözesanpräses der Katholischen Arbeitnehmerbewegung.

Von 1977 bis 1989 leitete Pröll die Pfarrei Nürnberg-Eibach, um danach an die Untere Pfarr in Ingolstadt zu wechseln, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2004 blieb – eine Zäsur in der 770-jährigen Geschichte der ältesten Ingolstädter Pfarrei.

Neben seinem Amt als Seelsorger wurde Leo Pröll aber auch in der Bevölkerung bekannt durch seine nie ermüdende Aktivität als Korkensammler. Bei seiner Umweltaktion kamen im Lauf der Jahre etwa 1,5 Millionen Korken zusammen, die weiterverwendet werden konnten. Der Eine-Welt-Laden in Ingolstadt setzt bis heute die Korkensammlung fort. Der Geistliche tat sich zudem beim Spendensammeln besonders hervor. Daran erinnert eine große Mauritiusfigur, die er mit Spendenmitteln finanzieren konnte