Ingolstadt
Klinikum: OB schließt Verkauf aus

21.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Ingolstadt (peh/rl) Im Zuge der Entwicklungen um das Klinikum schießen auch die Gerüchte ins Kraut. So war dieser Tage immer wieder zu hören, dass selbst ein Verkauf nicht mehr ausgeschlossen sein soll.

Hintergrund sei die künftige Entwicklung bei Audi und der Einbruch bei der Gewerbesteuer, der ab nächstes Jahr droht.

OB Christian Lösel hat jetzt zu diesen Gerüchten Stellung bezogen. "Das Klinikum wird nicht verkauft", sagte er am Freitag am Rande einer Veranstaltung. Es gehöre zur "Grundversorgung" der Stadt, genau wie die Wasserversorgung oder die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft, die laut OB mit ihren 7000 Wohnungen einen Wert von über einer Milliarde Euro hat. Andere Städte hätten ihre Wohnungsbaugesellschaften veräußert, was sich im Nachhinein als Fehler erwiesen habe. "Das wird es in Ingolstadt nicht geben", betonte er.

So eindeutig war die Haltung der Stadtspitze zur Grundversorgung nicht immer. Vor 15 Jahren wurden 48, 4 Prozent der Stadtwerke Ingolstadt an MVV Energie in Mannheim verkauft.

Von Überlegungen für einen möglichen Verkauf des Klinikums hat auch der Interimsgeschäftsführer Alexander Zugsbradl nichts gehört, wie er im Gespräch mit dem DK versicherte. Seine Aufgabe sieht er darin, "den laufenden Geschäftsbetrieb positiv in die Zukunft zu führen". Und, "mit ruhiger Hand" zu agieren. Sein erster Eindruck vom Ingolstädter Klinikum sei "ausgesprochen positiv". Als er seinen Dienst am 14. Oktober angetreten habe, habe er "eine gute Ausgangssituation" vorgefunden, sowohl im Hinblick auf das Unternehmen, als auch auf die Patientenversorgung. Es werde keine "ruckartigen Veränderungen" am Klinikum geben, betont Zugsbradl. Er sagt aber dennoch klar, man werde das Haus 2017 an die neuen Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen anpassen müssen. Zugsbradl: "Ein Krankenhaus muss wirtschaft sein, damit es am Markt qualitative Leistung erbringen kann."

Derzeit sucht der neue Chef den Kontakt zu den Mitarbeitern. Er wolle "erreichbar und nahbar" sein. Und vermitteln, "dass man mit mir reden kann".