Ingolstadt
Kap 94 voller guter Hoffnung

Die Betreiber des neuen Kulturzentrums an der Schlosslände laden zum Informationsabend

20.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Stimmungsvoller Veranstaltungsraum: Drei engagierte Künstler haben den ehemaligen Klub Batterie 94 in ein Kulturzentrum mit Bühne, Bar und Ateliers umgebaut. Auch, wenn es schon einige Konzerte und Partys in dem historischen Festungsbau gegeben hat, stellen die Initiatoren am morgigen Freitag sich und ihr Ideen noch einmal vor. Dabei ist auch das Publikum aufgerufen, Anregungen zu machen. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Seit wenigen Wochen hat das Kulturzentrum im ehemaligen Klub Batterie 94 den Betrieb aufgenommen. Obwohl es schon einige Veranstaltungen gab, haben die Betreiber für morgen zu einem Informationsabend geladen, um das Projekt genauer vorzustellen. Das Publikum ist aufgerufen, Ideen einzubringen.

Es war ein leidenschaftlicher Appel, den Ernst Aichner, einstiger Leiter des Bayerischen Armeemuseums, beim Eröffnungsabend in dem historischen Festungsbau an das Betreiberteam richtete. Es gelte, "die bayerische Geschichte zu korrigieren". Die Bezeichnung "Batterie 94", die sich für den Ziegelbau im Künettegraben in Ingolstadt längst etabliert hat, sei falsch. Bei der Anlage handele es sich schließlich um eine Kaponniere und nicht um eine Batterie. So mancher Ingolstädter mag diesem Detail nicht so viel Bedeutung zumessen, wie es Festungshistoriker tun, aber Ines Weinfurtner, Markus Jordan und Tom Parthum nahmen sich den Appel Aichners zu Herzen. Ohnehin seit Längerem auf der Suche nach einem Namen für die neue Kultur-Bastion haben sich die Initiatoren jetzt für "Kap 94" entschieden. Als Abkürzung für Kaponniere. "Damit ist der Herr Aichner glücklich und wir auch", erklärt Ines Weinfurtner.

Der Name ist freilich längst nicht das Einzige, was sich in den vergangenen Wochen geändert hat. Nach dem Ende des Klubs Batterie 94 Anfang des Jahres haben die drei Künstler das Gebäude übernommen und zu einem stimmungsvollen Veranstaltungsraum mit Künstlerateliers umgebaut. Das Konzept ist bewusst offen gestaltet, Kreative aller Genres sind aufgerufen, das Gebäude für Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Workshops und anderes zu nutzen. So meldeten sich etwa am vergangenen Mittwoch die Organisatoren des Jugendtheaterfestivals, und zwei Tage später stieg im Kap 94 die Abschlussparty des Festivals mit einer Menge jugendlicher Schauspieler und Livemusik von Colectivo Estimulo, berichtet Markus Jordan. Tags zuvor hatte die Ingolstädter Band Tamad ein Konzert im Kap 94 gegeben. Und auch wenn die Besucherzahlen belegen, dass es sich in Ingolstadt bereits herumspricht, dass in der ehemaligen Batterie wieder Leben herrscht - "Wir waren selbst ein bisschen überrascht, wie viele Leute da waren" (Weinfurtner) - haben die Betreiber am morgigen Freitag noch einmal zu einer informativen Podiumsdiskussion geladen. "Wir erklären noch einmal, wer wir sind und was wir machen", so Weinfurtner. Dazu ist das Publikum aufgefordert, Anregungen und Wünsche an das Kap-Team zu formulieren. Los geht es um 20 Uhr.

Ideen für die Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltern und Kulturschaffenden in der Stadt gibt es bereits. Noch sind nicht alle spruchreif, aber es steht unter anderem bereits fest, dass in der Kaponniere am 29. und 30. Juli After-Show-Partys des Taktraumfestivals stattfinden werden. An diesem Samstag, 23. Juli, steigt eine Reggaeparty mit DJ Taffa.

Auch in den vier eingerichteten Ateliers wird bereits gearbeitet. Unter anderem an einem Schriftzug "Kaponniere 94". Der wird schon bald über dem Eingang des neuen Kulturzentrums prangen.