Ingolstadt
Ingolstadt in die Tasche stecken

Junge Unternehmer entwerfen Beutel mit lokalen Motiven für die Schanz – und sind erfolgreich

02.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Sackl Zement: Mona Mete (links) und Franziska Märkl (rechts) entwerfen Taschen mit Sprüchen für Ingolstadt. Die Motive gibt es auch als Aufkleber. - Foto: Russ

Ingolstadt/Großmehring (DK) Andere wollten immer was mit Medien machen, sie wollten immer was mit Taschen machen: Mona Mete, Franziska Märkl und Peter Klotz kreieren Jutebeutel, Rucksäcke und Einkaufstaschen mit Sprüchen für Ingolstadt. Eine Idee, die ganz offensichtlich ankommt.

Die besten Einfälle entstehen meist in Gesprächen und Diskussionen. Das ist dann aber oft nur für den Moment lustig – umgesetzt werden die Ideen häufig nicht. Bei Mona Mete, Franziska Märkl und Peter Klotz ist das anders. Wenn sich die drei Freunde unterhalten, fallen ihnen immer freche Sprüche und Slogans ein. Die werden aber nicht vergessen, sondern auf Taschen und Beutel gedruckt und verkauft: „Schanzer Liebe“ – „Kreuztor Ghetto Kind“ – „Sackl Zement“ – „Ned schee, aber seltn“ steht da. Letzterer ist auch gleichzeitig der Name ihres kleinen Start-up-Taschen-Unternehmens in Großmehring. „Früher haben das immer unsere Großeltern gesagt. Und während einer Diskussionsrunde ist uns dieser Spruch eingefallen. Wir fanden den so lustig, dass wir gesagt haben: So nennen wir uns“, erzählt Franziska Märkl. „Wir wollten immer was mit Taschen machen. Und dann haben wir uns gesagt: Ingolstadt braucht was, das auf die Stadt bezogen ist“, sagt die 25-jährige Mete.

Seit 1. Juli verkaufen die drei Ingolstädter ihre regional bedruckten Beutel. Und das läuft wesentlich besser als gedacht: „Dabei haben wir ehrlich gesagt noch nicht so viel Werbung gemacht“, sagt Franziska Märkl. Das liegt vor allem daran, dass die drei Jungunternehmer noch andere Jobs haben. Märkl ist Fotografin, Mete Designerin und Klotz arbeitet in der Berliner PR-Branche. Deshalb sind meist nur Märkl und Mete in Ingolstadt und die Gesichter der Marke. Vor fünf Jahren haben sich die beiden Frauen über Klotz kennengelernt. Heute arbeiten sie in einem gemeinsamen Büro in Großmehring. Märkl hat hier ihr Fotostudio, Mete designt am Schreibtisch daneben. Mit „Ned schee, aber seltn“ haben die Räumlichkeiten eher wenig zu tun. Manchmal verirren sich Leute hierher, um Taschen zu kaufen. Das ist aber die Seltenheit. Die meisten Bestellungen kommen online, über die Internetseite des Unternehmens. Ab und zu haben die beiden auch Stände in der Stadt, wie zum Beispiel beim Ingolstädter Bürgerfest.

Die Leute auf der Straße reagieren dann überwiegend positiv auf das Angebot: „Wenn wir unterwegs sind, sagt eigentlich immer irgendjemand was Positives“, erzählt die 26-jährige Märkl. „Einmal hat mich meine Schwester vom Chiemsee angerufen und gesagt: ,Ah Franzi, da ist jemand mit einem Sackl Zement!‘“ Gerade die Rucksäcke mit dem Aufdruck „Sackl Zement“ sind ein voller Erfolg.

Schon bald wird es neue Sprüche geben. „Wir haben ungefähr 8000 Ideen“, sagt Mona Mete und lacht. Doch bis es ein Motiv auf die Taschen schafft, dauert es immer seine Zeit. Schließlich müssen sich alle drei einig sein. Für die Zukunft hoffen sie, „dass es noch weiter aus Ingolstadt rausgeht“, sagt Designerin Mete. München ist das Ziel. Auf dem Weg dahin machen die drei bald den nächsten Schritt: Noch im September wird es Pullover mit dem Aufdruck „Munich“ geben.