Ingolstadt
Ikonenweihe in der Ettinger Pfarrkirche

Bischof Petro Kryk zelebriert Gottesdienst der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde

28.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Hoher Besuch in der Ettinger Pfarrkirche: Bischof Petro Kryk (Mitte) aus München zelebrierte gestern eine bischöfliche göttliche Liturgie und weihte anschließend, zusammen mit Andrij Dmytryk (rechts), Andrij Radyk (links) und Pfarrer Martin Faber (links, von Radyk verdeckt), die beiden Ikonen. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) "Ich freue mich, dass wir einen Ort gefunden haben, wo sich die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde zu Hause fühlt", begrüßte Ettings Pfarrer Martin Faber gestern neben rund 50 Gläubigen in St. Michael vor allem den apostolischen Exarch, Bischof Petro Kryk aus München.

Nach dem Gottesdienst und der Weihe zweier neuer Ikonen durch Kryk bedankte sich des Bischofs Kanzler Andrij Dmytryk: "Ja, wir fühlen uns hier zu Hause. Wir wollen immer wiederkommen."

Anlass für den Besuch von Bischof Kryk, der die ukrainischen griechisch-katholischen Christen in Deutschland und Skandinavien betreut, war die Weihe der zwei neuen Ikonen. Sie standen im Altarraum der Ettinger Pfarrkirche, in der die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde zweimal im Monat einen Gottesdienst feiert. Fortan mit der Christus- und der Muttergottesikone, die bei Gottesdiensten als Symbol einer Ikonostase (Ikonenwand) dienen wird. Die vor allem mit Gold bemalten Holztafeln bleiben übrigens in der Sakristei von St. Michael.

Der erkennbar humorvolle Bischof Kryk schmunzelte schon bei seiner Begrüßung der Gottesdienstbesucher vor der Messe: "Es ist schön, dass so viele Gläubige hier sind", freute er sich und wusste auch, warum das so ist: "Das ist auch ein Vorteil von Audi. Da arbeiten viele Ukrainer und die können dann in den Gottesdienst kommen." Andrij Dmytryk betonte nach der Messe, dass die Gemeinde spürbar wachse, zusammenwachse. Daher gingen die Gottesdienstbesucher und die Geistlichen anschließend in den Pfarrstadl. Beim gemütlichen Beisammensein wurde ausgiebig geplaudert - natürlich auch mit Bischof Petro Kryk und seinen Konzelebranten Faber, Dmytryk und Andrij Radyk. Kryk ist übrigens Mitglied mehrerer Kommissionen der Deutschen Bischofskonferenz.

Höhepunkt der gestrigen Feier war natürlich die Weihe der Ikonen. Diese Ikonen wurden, das wusste Thomas Schuman, der Pressesprecher von Renovabis (Osteuropahilfe der katholischen Kirche), in der Westukraine von Ikonenmalern ,geschrieben'. Der Köschinger erläuterte: "Die Ikonenmaler meditieren und beten während des Arbeitens." Nach dem Gottesdienst und kurz vor dem Segen besprengten die vier Geistlichen die Heiligenbilder mit Weihwasser. Nicht nur diese Zeremonie wurde vom Chor des Collegium Orientale aus Eichstätt wunderbar umrahmt. Als kleines Geschenk überreichte Pfarrer Faber einen Kirchenführer an Bischof Kryk. "Er ist nicht so groß, dass er auch gut zu lesen ist."

Die Liturgie entspricht zu großen Teilen der römisch-katholischen Kirche. Spürbar öfter kommen aber Fürbitten vor. Die "bischöflich göttliche Liturgie" entspricht einem Pontifikalamt. Auch während dieses Gottesdienstes gehen die Gläubigen zwischendurch mal aus der Kirche, niemand rümpft die Nase, wenn einem Kind zum Plaudern oder zum Lachen zumute ist.

Am zweiten Märzsonntag feiert die ukrainische griechisch-katholische Gemeinde wieder ihren Gottesdienst in Etting. Dann ohne Bischof Petro Kryk, sondern wieder mit Andrij Dmytryk.