Ingolstadt (rl) Die einen kommen, andere gehen: Der Wandel in der Ingolstädter Altstadt ist „völlig normal“, sagt Thomas Deiser, Vorsitzender des Innenstadtvereins IN-City.
Früher, räumt er ein, habe es deutlich mehr inhabergeführte Geschäfte gegeben als heute. „Aber das ist in allen Städten so.“ Hohe Mietpreise sieht Deiser nicht als vorrangiges Problem der Innenstadt an. Die Mieten in den Hauptlagen seien in den vergangenen Jahren stabil geblieben, so Deiser. Die Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenlagen sind deutlich: Während am Rathausplatz, Einmündung Sauerstraße, der Quadratmeter für 50 Euro zu mieten sei, zahle man „etwa 30 Meter dahinter“ nur sieben bis acht Euro.
Nach Erkenntnissen der Innenstadtfreunde hat es vor zwei Jahren mit über 90 Leerständen einen Höchststand gegeben. Dann sei die Zahl der Leerstände auf etwa 70 zurückgegangen. Derzeit lägen sie bei „75 bis 80“. Der Verein IN-City, der sich in Sachen Leerstände regelmäßig mit der Wirtschaftsfördergesellschaft und OB Christian Lösel bespricht, kommt aktuell auf 35 echte Leerstände. 24 seien „im Wandel“ – die Objekte werden saniert, oder ein neuer Mieter ist bereits in Aussicht. Seit Oktober 2014 habe es 37 neue Nutzungen gegeben, betont Deiser. „Die Fluktuation ist normal. Sie macht den Weg frei für Neues.“ So Reihen sich in der Altstadt Filialisten, Franchiseunternehmer und inhabergeführte Geschäfte an Bars, Restaurants und Imbisse. Der Italiener, der nach dem derzeit laufenden Umbau im ehemaligen Holdt-Haus am Viktualienmarkt einziehen soll, wird laut Deiser Mitte nächsten Jahres eröffnen. Aber auch die seit zwei Jahren laufende Gründerförderung City-Freiraum zeige Wirkung. Am 31. Oktober öffne in der Schrannenstraße die zehnte Gründerin: ein Waxing-Studio.
Der Wunsch nach einheitlichen Öffnungszeiten bis 22 Uhr einmal wöchentlich wird sich nicht erfüllen. Nach dem Bundesladenschlussgesetz muss in Bayern um 20 Uhr Schluss sein. Und normale einheitliche Ladenöffnungszeiten? „Die finden Sie in keiner Stadt der Welt. Nur in Einkaufszentren.“
