Ingolstadt
IHK warnt vor zu viel Steuerlast

16.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr

Ingolstadt (DK) Die gute wirtschaftliche Entwicklung sorgt für sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen, heißt es in einer Pressemitteilung der IHK München/Oberbayern. So konnte Ingolstadt im vergangenen Jahr Gewerbesteuern in Höhe von über 168,3 Millionen Euro verbuchen.

Das entspricht einem Plus von 51,4 Prozent gegenüber 2015. Die Gewerbesteuer stand 2016 für 60,8 Prozent der kommunalen Steuereinnahmen. 2015 waren es 51,3 Prozent.

Zwar blieb der Gewerbesteuerhebesatz im vergangenen Jahr stabil, aber mit 400 Prozent zählt die Stadt Ingolstadt zu den Spitzenreitern in Oberbayern, mahnt Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt. "Generell wächst die steuerliche Belastung der Betriebe", betont Peters. 52 der 500 gewerbesteuerberechtigten Gemeinden in Oberbayern erhöhten im vergangenen Jahr ihre Gewerbesteuerhebesätze, so eine Auswertung des Bayerischen Landesamts für Statistik.

Nachdem der Ingolstädter Hebesatz von 400 Prozent deutlich über dem oberbayerischen (333 Prozent) als auch dem bayerischen (338 Prozent) Durchschnitt liegt und sogar den bundesweiten Wert (2015: 397 Prozent) überschreitet, fordert Peters: "Die Höhe der Gewerbesteuer ist ein wichtiger Standortfaktor, der die Standortwahl der Betriebe erheblich beeinflusst. Daher ist bei den Gewerbesteuern Augenmaß gefragt. Ein niedrigerer Hebesatz lässt den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren." Der Vorsitzende kritisiert außerdem, dass durch Hinzurechnungen bei der Gewerbesteuer nicht nur Gewinne besteuert würden, sondern auch anfallende Kosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten und damit die Substanz der Betriebe.

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz blieb 2016 die Landeshauptstadt München mit 490 Prozent. Es folgten die Gemeinde Kirchberg im Landkreis Erding mit 450 sowie neben der kreisfreien Stadt Ingolstadt auch die kreisfreie Stadt Rosenheim mit jeweils 400 Prozent. Den niedrigsten Hebesatz von 240 Prozent riefen die Gemeinden Grünwald (Landkreis München), Pöcking (Landkreis Starnberg) und Stammham (Landkreis Altötting) auf. In der Region Ingolstadt liegt der durchschnittliche Hebesatz mit 311 Prozent im Landkreis Pfaffenhofen am niedrigsten, gefolgt vom Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mit 321 Prozent und dem Landkreis Eichstätt mit 333 Prozent.