Ingolstadt
Homogener Klang

Umjubeltes Sommerkonzert des Gnadenthal-Gymnasiums – Der Stadttheaterfestsaal war voll

26.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Bedeutungsschwanger: Über den Köpfen der Sänger wurde eine Dollarfahne geschwenkt. Vor allem die Chöre begeisterten das Publikum, aber auch die anderen Ensembles boten Beeindruckendes - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Schulkonzerte machen den Festsaal des Stadttheaters voll. Aber beim Sommerkonzert des Gnadenthal-Gymnasiums am Donnerstagabend platzte der Saal aus allen Nähten. Trotz Vollbestuhlung mussten viele Zuschauer stehen. Dieser Superlativ wurde nur noch am Ende des offiziellen Konzertprogramms getoppt: Alle Musizierenden – insgesamt über 250 Schülerinnen und Schüler – standen und saßen gemeinsam auf der Bühne und spielten und sangen „Skyfall“ von Adele mit Solistin Sina Schweiger aus dem gleichnamigen James-Bond-Film. Ein imposantes Bild.

Bei dem Konzert konnten die Mitwirkenden sogar nicht einmal in der Pause ihre Finger von den Instrumenten lassen. Im Foyer spielte ein Volksmusikensemble, bestehend aus Streichern, Bläsern und steirischer Harmonika, Polkas und Ländler.

Im Festsaal begeisterten vor allem die Chöre. Erstaunlich, welchen homogenen Klang die Mädchen und Buben aus den fünften und sechsten Klassen mit ihren Stimmen erzeugen konnten. Der Chor der Klassen sieben bis neun sang das melancholisch-witzige Lied „I’m gonna sit right down and write myself a letter“ und begleitete dabei die Gesangssolistin Mia-Estella Martini. Franziska Quenzer repetierte rhythmussicher am Klavier. Gemeinsam mit dem Gitarrenensemble gab es für die Zuhörer noch „Lullaby of Broadway“ und „Rum and Coca Cola“, bei dem ein Junge bedeutungsschwanger eine Dollarfahne über den Köpfen der Sänger schwang.

Das Gitarrenorchester ist ein seltenes Ensemble. 30 Konzertgitarren gemeinsam ergeben ein ungewöhnliches Bild und einen beeindruckenden Klang. Zu hören gab es unter anderem zu den Bildern zu „Forrest Gump“ die Filmmusik.

Ein Klarinettenquartett mit drei B-Klarinetten und einer Bassklarinette spielte das temporeiche „Crazy Dance“, das der Klarinettist Guido Rennert extra für ein Klarinettenquartett komponiert hat.

Nach diesem Vortrag gab es ein sehr kurzes Intermezzo der Abiturienten. Unter dem Motto „Mus(s)isch Gymnasium“ sagte der komplette Haufen Hallo und verabschiedete sich wieder.

Das äußerst versierte Streichquartett gab im Anschluss „Eine kleine Lachmusik“ – eine Parodie auf große Werke und ein Pizzicato-Werk von Christoph Willibald Gluck. Auch das Blechbläserensemble und der Jazzclub begeisterten das Publikum, das immer wieder in Jubelrufe ausbrach.

Gaben schon die „Kleinen“ einen ausgereiften Chorgenuss, so steigerte sich dieser noch einmal bei den Gesängen des Oberstufenchors – mit „Right here waiting for you“ – und dem Vokalensemble, das zusammen mit der Rockband „Pinball Wizard“ aus der Rockoper „Tommy“ von The Who zum Besten gab. Rockig war auch der Vortrag des Percussionensembles mit Movi Rock. Ebenfalls ein ungewöhnlicher Anblick: die drei Drumsets nebeneinander auf der Bühne.

Bei der Big Band hieß es für einige Mitwirkende Abschied nehmen. Besonders Gitarrist Jonas Meier zeigte noch einmal bei „25 or 6 to 4“ ein fulminantes Gitarrensolo. Ein extra Banner für die „GG Big Band“ war sein und das anderer Abiturienten Abschiedsgeschenk für das Ensemble. Weitere Werke, die die Big Band spielte, waren „Take Five“ und „Blue Moon“ mit Armita Asgari als Gesangssolistin.

Der Abschluss des Konzerts war zugleich der Höhepunkt. Das Sinfonieorchester spielte die Habanera aus der Oper „Carmen“ von George Bizet. Die Sopranistin Deirdre Kelly agierte dabei kokett wie eine große Operndiva, und „Skyfall“ ließ noch einmal alle Mitwirkenden zu Wort kommen.