Hinweise bringen die Polizei bisher nicht weiter

Akribische Spurensuche bestimmt die Ermittlungen nach Mord an schwangerer Ingolstädterin

01.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:28 Uhr

Ingolstadt (DK) Nach dem Mord an einer 22 Jahre alten Ingolstädterin in der Nacht zum Sonntag hat die Polizei gestern sieben Hinweise erhalten. "Es ist leider nichts dabei, das einen Ansatz für konkrete Hinweise bietet", sagte Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium am Busbahnhof.

"Derzeit sind wir dabei, Anwohnerbefragungen im Umfeld des Opfers zu machen. Wir werden dabei von Kräften aus Erding unterstützt."

Die hochschwangere Frau stand zwei Monate vor der Entbindung und war, wie berichtet, am Sonntag im Ingolstädter Nordostviertel nahe ihrer Wohnung leblos aus der Donau geborgen worden. Die Tote wies schwerste, von einem spitzen Gegenstand verursachte Kopfverletzungen auf, ergab die Obduktion. Als dringend tatverdächtig nahm die Kripo den 24 Jahre alten Freund der Getöteten fest, der Vorwurf lautet auf Mord. Der im südlichen Kreis Eichstätt lebende Beschuldigte hat die Tat bisher weder gestanden noch bestritten. Er soll in der Tatnacht mit der Ingolstädterin zusammen gewesen sein. Der Mann sitzt im Kaisheimer Gefängnis in U-Haft.

Viele Fragen blieben gestern weiter offen. Wo befindet sich die Tatwaffe? Und wo hat das Verbrechen stattgefunden? "Wir gehen nicht davon aus, dass sich die Tat in der Wohnung des Opfers oder des Beschuldigten ereignet hat", sagte Polizeisprecher Kammerer. Es seien zumindest keine Spuren gefunden worden, die darauf hindeuten. Die Kripo stellte den Audi des 24-Jährigen sicher und lässt den Erkennungsdienst auch da nach Hinweisen suchen, die mit der Bluttat zu tun haben. Heute Vormittag sollen wieder Polizeitaucher am nördlichen Donauufer anrücken und an der Stelle, wo die Tote im Wasser trieb, die Tatwaffe aufspüren.

Die 22-Jährige stammt ursprünglich aus dem Passauer Raum und war vor etwa einem Jahr nach Ingolstadt gezogen. Zuletzt soll sie eine größere Wohnung für sich und ihr noch ungeborenes Kind gesucht haben; ihre bisherige Bleibe sah sie nur als vorübergehende Lösung, hieß es aus der Familie. Wie lange sie ihren Freund bereits kannte, ist unklar. Er ist vermutlich der Vater des Babys, jedenfalls hatte die Frau das anderen Leuten so erzählt. Offenbar hatte sie sich sehr auf ihr Kind gefreut. "Mein größtes Glück auf Erden", hatte die 22-Jährige kürzlich unter ein Foto im Internet geschrieben, das sie mit ihrem dicken Bauch zeigt.