Ingolstadt
Heimische Bänke

Stadträte entscheiden<br>sich für Douglasie

24.05.2012 | Stand 03.12.2020, 1:27 Uhr

Hier lässt es sich gut rasten: Die Musterbänke kommen bei den Ingolstädtern gut an. Allerdings stößt das Tropenholz als Material auf breite Ablehnung. Heute nun werden die Möbel abgebaut - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Regionale Verbundenheit versus Ausbeutertum von Bauern in der dritten Welt, Nachhaltigkeit versus Raubbau: Die gestrige Stadtratsdebatte um das Holz der neuen Bänke in der Innenstadt hätte kaum plakativer ausfallen können. Der Beschluss ist gefallen: Die Bänke in der Innenstadt werden aus Douglasie gefertigt.


Die Entscheidung haben sich die Stadträte nicht leichtgemacht. Diese Gewissensfrage, so hieß es schon im Vorfeld, die müsse jeder für sich selbst entscheiden – die CSU gab die Abstimmung frei. Petra Kleine (Grüne) wollte gar im Vorfeld, dass namentlich abgestimmt werden solle – bedeutend genug sei diese Entscheidung. „Das werden wir bestimmt nicht tun“, lehnte OB Alfred Lehmann das sofort ab, dafür seien Bänke in der Altstadt nun wirklich nicht wichtig genug.
 
„Einkaufen heißt entscheiden“, sagte die Noch-Stadträtin Veronika Peters vor ihrem überraschenden Rücktritt. Kleine gab ihr Recht: „Am anderen Ende des Tropenholzes ist Leid damit verbunden!“, rief sie aufgebracht. Joachim Genosko (CSU) versuchte noch, die Mehrheit dazu zu bewegen, für Kambala zu stimmen, um „den Entwicklungsländern eine Chance auf wirtschaftliche Entwicklung zu geben“ – ohne Erfolg. 19 Stadträte stimmten für das tropische Holz (vorrangig aus den Reihen der CSU und der Freien Wähler) und 28 Stadträte für Douglasie – auch der OB.