Ingolstadt
Plötzlich Stillstand: "Hans im Glück"-Einzug doch nicht so bald?

Der Einzug der Kette "Hans im Glück" in die Ludwigstraße ist offenbar ins Stocken geraten

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:38 Uhr
Ruhende Baustelle: Seit einigen Tagen rührt sich auf der Baustelle im ehemaligen Schuh Reindl nichts mehr. Eigentlich sollte „Hans im Glück“ dort einziehen, unterschrieben ist aber noch nichts. −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Seit einigen Tagen rührt sich nichts mehr auf der Baustelle des ehemaligen Schuhhauses Reindl in der Ludwigstraße.

Dabei soll dort noch dieses Jahr eine Filiale der Münchener Burger-Kette „Hans im Glück“ eröffnen. Offenbar stocken die Mietverhandlungen. Sieht sich das Unternehmen schon nach einem alternativen Standort in der Innenstadt um?

Zum Jahresanfang waren die Bauarbeiter in dem Gebäude in der Fußgängerzone eingezogen. Die Eigentümerin hatte damals gegenüber dem DK erklärt, das Schuhgeschäft, das in vierter Generation geführt wurde, werde umfangreich umgebaut, um anschließend runderneuert zu öffnen. Ein paar Monate später kam allerdings die Nachricht vom Einzug der Kette „Hans im Glück“, die prompt für September/Oktober bei der Stadt einen Antrag auf Außengastronomie stellte. Der Mietvertrag war da allerdings noch nicht unterschrieben. Und das ist er bis jetzt immer noch nicht, wie am Montag eine Anfrage beim Münchener Unternehmen ergab. Auf die Frage, aus welchem Grund die Bauarbeiten derzeit ruhen, heißt es lapidar: „Die aktuellen Bauarbeiten sind Tätigkeiten des Vermieters.“ Weitere Fragen, etwa zum Zeitpunkt der Eröffnung oder dem Grund der Verzögerung will man bei „Hans im Glück“ gar nicht beantworten. Die Eigentümerin des Gebäudes war am Montag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Beobachter munkeln, dass sich die Vertragsverhandlungen äußerst schwierig gestalten und dass sich das Unternehmen, das wohl schon länger am Standort Ingolstadt einen Platz in bester Lage gesucht hat, inzwischen nach Alternativen umsieht. Eine davon soll die Moritzstraße 15 sein – wo noch bis Januar ein Franchisenehmer eine McDonald’s-Filiale betreibt. Wie realistisch das ist, wird sich zeigen. Dort ließe sich ein Außengastronomiekonzept nur schwer umsetzen – es fehlt einfach an Platz. Es bliebe auch abzuwarten, wie sich die Verhandlungen dort gestalteten: Zumindest in der Facebookgruppe „Diskussionsforum Innenstadt Ingolstadt“ geht man davon aus, dass das McDonald’s-Aus mit einer angekündigten Mieterhöhung zu tun hat. Der Eigentümer der Immobilie war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Immerhin wären die Räume schon für Gastronomie geeignet.

Stillstand herrscht nach wie vor auch im ehemaligen Sigis am Kreuztor. Dort wollte der neue Pächter Peter Jackwerth nach einem Umbau wieder Gastronomie betreiben, geschehen ist bisher aber nichts. In der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Mitte hatten die Mitglieder schon den Vorschlag gemacht, bis aufs Weitere vor dem Gebäude Fahrradständer aufzustellen – schließlich würde das dort erst einmal niemanden stören.

Ein weiteres bekanntes Lokal verabschiedete sich Ende Juli: Die Betreiber des Café West an der Gerolfinger Straße ziehen sich nach 18 Jahren zurück. Sie bedankten sich auf ihrer Internetseite bei ihren treuen Gästen („Ihr seid fantastico“) und wünschten den neuen Pächtern viel Glück. Erst einmal bleibt das Lokal aber geschlossen. Man darf gespannt sein, wann sich in diesen Räumen wieder etwas regt.