Ingolstadt
Beten Sie zum Wettergott?

Halbmarathon-Organisator Roland Muck im Interview

21.04.2017 | Stand 23.09.2023, 2:46 Uhr
Start in Sicht: Roland Muck −Foto: Archivfoto: Bösl

Ingolstadt (DK) Noch eine Woche - dann fällt der Startschuss für die 17. Ausgabe des Ingolstädter Halbmarathons. Auch wenn sich bislang weniger Läufer als in den vergangenen Jahren angemeldet haben, freut sich Organisator Roland Muck (Foto) auf die Veranstaltung am 29. April. Im Interview mit unserer Zeitung spricht er außerdem über die Schwierigkeiten bei der Planung und darüber, wie der perfekte Halbmarathon für ihn aussieht.

Herr Muck, noch eine Woche bis zum Halbmarathon, kribbelt es schon?

Roland Muck: Eine gewisse Anspannung ist schon da, das muss ich zugeben. Aber nervös bin ich nicht. Das wäre auch ein schlechtes Zeichen. Außerdem ist es ja nicht der erste Halbmarathon, den ich mit meinem Kollegen Roland Knoll organisiere. Eine gewisse Routine ist ja mittlerweile vorhanden. Ich hoffe, dass wir nichts vergessen haben oder werden.

 

Was denn zum Beispiel?

Muck: Ich organisiere den Teil des Halbmarathons, in den unter anderem die Themen Verpflegung und Anmeldung fallen. Und da gilt es dann beispielsweise zu schauen, dass bei den Bestellungen alles in der richtigen Menge geordert wird.

 

Was sind die größten Schwierigkeiten bei der Organisation des Halbmarathons?

Muck: Es wird immer komplizierter, genügend Helfer zu finden. Ich denke aber, dass wir wieder ein gutes Team auf die Beine gestellt haben. Manchmal kommt auch eine unvorhergesehen Baustelle dazwischen. Und plötzlich muss man dann die Streckenführung ändern. Das ist natürlich umso gravierender, je näher der Startschuss rückt.

 

Spüren Sie in der Stadt eine Vorfreude auf den Halbmarathon? Gibt es Vorboten?

Muck: Deutlich, ja. Gefühlt nehme ich deutlich mehr Läufer wahr, als das sonst der Fall ist. Grundsätzlich glaube ich aber, dass sich das Ganze ein wenig dahin gewandelt hat, dass nicht der Wettkampfgedanke, sondern der Spaß im Vordergrund steht.

 

Wie kommen Sie darauf?

Muck: Die Anmeldungen für den Halbmarathon gehen in den letzten Jahren ein wenig zurück. Bislang sind es circa 2400. Das ist relativ wenig. Ich vermute, es geht den Leuten eher um den Spaß. Sprich, das "Dabeisein" steht vor dem Wettkampf, vor dem "An die Belastungsgrenze gehen". Was ja auch in Ordnung ist. Dafür spricht, dass sich schon 750 Sportler für den Fitness-Lauf angemeldet haben und diese Zahl in den letzten Tagen vor dem Start noch einmal deutlich steigt.

 

Sind Sie zufrieden mit den Anmeldungen?

Muck: Nicht ganz. Es könnten schon ein paar mehr sein. Ehrlicherweise muss man auch zugeben, dass es ein bisschen ein unglücklicher Termin ist in diesem Jahr. Der 1. Mai fällt ja auf einen Montag, somit steht ein langes Wochenende an und einige potenzielle Teilnehmer fahren vielleicht weg. Auch einige Firmen, die in den vergangenen Jahren mit größeren Gruppen an Läufern am Start waren, sind diesmal nicht dabei. Vielleicht müssen sie sparen. Wir müssen mal schauen, wie viele Läufer sich noch nachmelden werden. Wir rechnen mit circa 400 Nachmeldungen.

 

Wird es in diesem Jahr höhere Sicherheitsauflagen geben?

Muck: Nein. Es wird alles wie immer laufen. Totale Sicherheit kann man ohnehin nicht garantieren. Dass heißt, es werden an allen markanten Stellen der Strecke Security, Polizei, Ärzte, Mitarbeiter des Roten Kreuzes und viele weitere Helfer vor Ort sein.

 

Welche Veränderungen gibt es im Vergleich zu den Vorjahren?

Muck: Es wird in der Einführungsrunde eine kurze Schleife in die Straße Auf der Schanz geben. Und bei der Stauseestraße beim Baggersee führt die Strecke ein klein wenig von der Straße weg ins Gelände. Der Grund dafür ist, wir haben noch ein paar Meter gebraucht, um die 21,1 Kilometer vollzumachen.

 

Beten Sie zum Wettergott?

Muck: Nein, aber gutes Wetter wäre natürlich schon eine feine Sache. Meistens hat es ja funktioniert. Da vertrauen wir einfach wieder darauf. Und eine Woche vor dem Wettkampf sich schon auf den Wetterbericht zu verlassen, wäre ein bisschen wie in die Glaskugel zu schauen.

 

Wie sieht für Sie der perfekte Halbmarathon 2017 aus?

Muck: Dazu braucht es eigentlich überhaupt nicht viel. Ich wünsche mir, dass es keine Verletzten und keine Unfälle geben wird. Dass viele Zuschauer an die Strecke kommen, um die Läufer kräftig anzufeuern. Und dass alle Leute, die zum Halbmarathon kommen, eine gute Zeit haben. Manchmal kann man die Freude der Menschen richtig spüren. Dann ist es wirklich perfekt.

 

Florian Wittmann