Ingolstadt
Gut gelaufen

Schöne neue Strecke und eine Bestzeit: Der 16. Halbmarathon war ein voller Erfolg

01.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:53 Uhr

Foto: DK

Ingolstadt (DK) Bestes Wetter und Bestzeit: Der Halbmarathon am Samstag war ein Volltreffer. Die 16. Auflage wurde ein Fest für Läufer und Zuschauer. Und die neue Route kam bei den 2877 Teilnehmern gut an.

Jörg Winkler lehnt mit hochrotem Kopf am Absperrgitter im Klenzepark - in der rechten Hand ein alkoholfreies Weizen, in der linken eine Melone. "Es war eine geile Strecke, und die Stimmung war toll", freut sich der Ingolstädter. Und natürlich über seine gelaufene Zeit: Eine Stunde und 32 Minuten brauchte der 47-Jährige für die 21,1 Kilometer zwischen Baggersee und Autobahn.

Mit seiner Leistung ist der durchtrainierte Hobbyläufer zufrieden. Kein Wunder: Winkler lief nur eine halbe Stunde langsamer als der Sieger, Maritim Filimon Kipkorir. Der Kenianer stellte die Bestzeit in der Geschichte des Ingolstädter Halbmarathons auf. Vielleicht lag die Fabelzeit ja an der "superschnellen und superschönen Strecke", wie sich Teilnehmerin Stephanie Brüning aus Landsberg am Lech im Zielbereich ausdrückte.

Heuer war alles ganz anders als in den vergangenen Jahren: Wegen einer Baustelle am Schliffelmarkt und der damit verbundenen Engstelle mussten die Theresienstraße und das Kreuztor kurzfristig aus dem Streckenplan genommen werden. Es gab nur kurze Schwenks in die Altstadt.

Das störte die Läufer aber keineswegs, wie eine Umfrage ergab. Am Anfang sei er schon skeptisch gewesen, weil "der Hotspot Theresienstraße gefehlt hat", räumt Peter Müller ein. "Aber dann war ich positiv überrascht über die sehr gute Strecke. Die letzte Schleife auf dem Rathausplatz hat alles herausgerissen", sagt der Gerolfinger. Er freut sich, dass mit knapp unter 20 Grad "perfektes Laufwetter herrschte" und der Untergrund sehr abwechslungsreich gewesen sei: "Mal gab es Teer, mal Schotter, mal Waldboden." Auch die Ingolstädterin Gabi Paulig ist voll des Lobes: "Die Route war abwechslungsreich." Als "sehr eckig" haben die Organisatoren Roland Knoll und Roland Muck die neue Strecke beschrieben. Zufrieden mit der kurzfristigen Umleitung beim Halbmarathon zeigt sich jedenfalls Francesco Maritato: "Es war gut für mein Geschäft, dass die Theresienstraße als Streckenabschnitt ausfiel", meint der Wirt der Segafredo-Bar, die gegenüber der Baustelle liegt. Diesmal sei alles viel entspannter gewesen als in den vergangenen Jahren - und "die Gäste blieben in größerer Zahl draußen sitzen".

In der Buchhandlung gleich gegenüber der Bar fällt die Bilanz durchwachsen aus. "Wir hatten zwar mehr Umsatz als im vorigen Jahr, aber nicht so viel wie gedacht", sagt die Leiterin der Hugendubel-Filiale, Gabriele Buse.

Bei Zuschauern in der Innenstadt (die Runde war bislang sehr beliebt, fiel am Samstag jedoch fast komplett weg) kommt Unmut über die neue Streckenführung auf: "Es ist sehr schade, dass die Halbmarathonis nicht durchs Kreuztor laufen können", meint beispielsweise Andreas Hübner aus Ingolstadt. Und Claudia Rucker findet, dass heuer "weniger Leute auf dem Rathausplatz zugeschaut haben als früher". Das sei nicht verwunderlich - denn die Sportler "laufen hier ja nur einmal rauf und runter". Trotzdem ist laut Rucker die Stimmung prächtig. Und die heizt sie mit den anderen Trommlern der Sambagruppe Sambapito noch an.

Viel Applaus und Anfeuerungsrufe sind vor allem auf der Adenauerbrücke zu hören. Hier haben sich zum Start des Laufspektakels Hunderte Besucher versammelt. OB Christian Lösel gibt hier nach einem kräftigen Lob für die vielen ehrenamtlichen Helfer um 17.30 Uhr den Startschuss. Zum obligatorischen "Highway to Hell" passiert der Läuferpulk die Startlinie.

Weder hier noch im Luitpoldpark kam es zu unangenehmen Begegnungen zwischen Läufern und Radfahrern. Der Park war nach Angaben der Veranstalter schwer zu sichern, weil es dort viele Wege gibt. "Die meisten Fußgänger und Radler waren sehr vernünftig und warteten geduldig an der Absperrung, bis sich eine Lücke in der Läuferschlange ergab", berichtet Gerhard Kreuzer, einer von mehreren Hundert Streckenposten.

Geduldig sind auch die Zuschauer im Zielbereich: Viele jubeln auch noch denjenigen Läufern zu, die mehr als zwei Stunden für die 21,1 Kilometer benötigen. Das freut die Sportler natürlich: "Egal, wie die Strecke verläuft - die Zuschauer entschädigen für alles", argumentiert Peter Müller.