Ingolstadt
Guter Ruf bei chinesischen Unternehmen

Seit zwei Jahren besteht das China Zentrum Bayern Zehn Unternehmen haben Firmensitz in Ingolstadt

22.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Das Audi-Konfuzius-Institut Ingolstadt hat Anfang des Jahres die Ingolstädter an der chinesischen Neujahrsfeier teilhaben lassen - mit einer fernöstlichen Tanz- und Akrobatikschau im Stadttheater. ‹ŒArch - foto: Kerestely

Ingolstadt (DK) Vor zwei Jahren ist das China Zentrum Bayern (CZB) eröffnet worden. In den Räumlichkeiten des Existenzgründungszentrums im Gewerbegebiet Nordost wurde der Inkubator für chinesische Gründungen in Süddeutschland ins Leben gerufen.

Zwölf chinesische Unternehmen konnten vor zwei Jahren vom Standort Ingolstadt überzeugt werden. Zehn davon haben heute noch ihren Firmensitz an der Marie-Curie-Straße. "Dieser Erfolg über weite Entfernungen und große kulturelle Unterschiede hinweg zeigt, dass die China-Strategie der Stadt Ingolstadt und die Errichtung des CZB zur richtigen Zeit erfolgt sind", betont Hannes Schleeh, Geschäftsführer des Existenzgründerzentrums.

China und seine Wirtschaftskraft sind inzwischen jedem bekannt. Die Handelsbeziehungen zwischen Bayern und China nehmen stetig zu. Laut Schleeh wird das Reich der Mitte wegen einer finanziell gut gestellten chinesischen Mittelschicht als riesiger Absatzmarkt auch für bayerische Unternehmen immer interessanter. Es verwundere daher nicht, dass inzwischen einige der chinesischen Start-ups im CZB von hier nach China exportieren.

"Die chinesischen Firmen im CZB wachsen daher auch sehr schnell", so Schleeh. Die größte und älteste Firma, die ZD Automotive GmbH, habe mittlerweile 16 Mitarbeiter in Bayern und 160 Beschäftigte in China. Die Bayerische Elektrische Maschinen GmbH übertreffe dies sogar: 14 Mitarbeiter in Bayern und insgesamt 280 Beschäftigte im Reich der Mitte werden vorgewiesen.

"Ingolstadt hat sich einen guten Ruf bei chinesischen Unternehmen, aber auch beim Generalkonsulat in München erarbeitet", erklärte der Geschäftsführer des Existenzgründungszentrums. Kommunen aus anderen Bundesländern und auch aus Österreich würden sich Tipps aus Ingolstadt holen.

Laut Schleeh sind dabei fünf Faktoren Garanten des Erfolgs: zum einen die Offenheit gegenüber dem Fremden, zudem Unterstützung auf allen politischen Ebenen, längst vorhandene und gut ausgebaute chinesische Beziehungen in der Region und Netzwerke wie die Chinesisch Deutsche Industriestädteallianz und das China Forum Bayern. Hinzu komme die intensive Betreuung in der Muttersprache. Aus diesem Grund hat Schleeh eine Mitarbeiterin, die fließend Chinesisch spricht.

Das CZB unterstützt aber nicht nur chinesische Unternehmen auf dem Weg in den deutschen Markt. Auch umgekehrt werden deutsche Firmen auf dem Weg nach China begleitet. Egal ob Mittelständler, Fußballvereine oder lokale Brauereien: "Viele Unternehmen der Region 10 konnten die ausgezeichneten Kontakte und die jährliche angebotene Delegationsreise für erste Gehversuche auf dem chinesischen Markt bereits nutzen", hob Schleeh hervor.

Anfang November steht die nächste Reise an: Eine Delegation fliegt in das südchinesische Perlflussdelta. Gemeinsam mit OB Christian Lösel werden die Reisenden die Partnerstadt Foshan und weitere Städte in der Provinz Kanton besuchen. Anschließend können interessierte Unternehmer in einem zweiten Teil auch Kontakte zu aufstrebenden Städten im Speckgürtel von Schanghai aufnehmen.

Wer die weite Reise nach China scheut, der kann sich am 17. Oktober ab 12 Uhr in Audis Museum mobile informieren: Am dort veranstalteten dritten bayerischen China-Tag werden neben Staatssekretär Josef Pschierer vom Bayerischen Wirtschaftsministerium auch weitere Teilnehmer ihre Expertise zu China in Vorträgen vermitteln.