Ingolstadt
Auf ein Neues

Gründerpreis Ingolstadt in sechste Runde gestartet

29.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Ingolstadt (DK) Frische Ideen für die regionale Wirtschaft gesucht: Der Gründerpreis Ingolstadt startet in eine neue Runde. Bei der Auftaktveranstaltung am Mittwochabend waren bereits zehn potenzielle Kandidaten am Ball. Weitere werden hinzustoßen, denn die Bewerbungsfrist läuft bis 31. Dezember.

Ob Pioniertaten in der IT-Branche, Innovationen auf klassischen Industriefeldern oder pfiffige Ideen im Handwerk oder auf dem Dienstleistungssektor: Immer wieder bereichern neue Impulse das Wirtschaftsleben - oft von jungen Leuten, die nach dem Studium oder nach einigen Berufsjahren ihren unternehmerischen Mut entdecken. Diesen Initiatoren wollen die Träger des Gründerpreises Ingolstadt (GPI) mit dem jährlichen Wettbewerb eine Plattform bieten, ihre Geschäftsidee professionell auf Erfolgschancen abklopfen zu lassen und zugleich neue Kontakte zu knüpfen.

Erst im vergangenen Frühjahr haben die Geldgeber für den Wettstreit ihren Vertrag erneuert und so die Finanzierung für weitere fünf Jahre gesichert. Somit loben die Sparkasse Ingolstadt, die städtische Tochtergesellschaft IFG, das Existenzgründerzentrum Ingolstadt, die Technische Hochschule und der DONAUKURIER den GPI heuer zum sechsten Mal aus. Federführend ist diesmal die Sparkasse, in der sich am Mittwoch Organisatoren, Sponsoren und natürlich potenzielle Bewerber zur sogenannten Netzwerkparty trafen. Das hört sich nach Freizeit und Unterhaltung an, war aber zuvorderst ernsthafte Arbeit: Bevor es ein paar Happen und Getränke gab, wurden erst einmal die Wettbewerbsbedingungen erläutert.

Wer sich über den GPI informieren will, findet alles Wesentliche natürlich auf der Website gruenderpreis-in.de. Dennoch ist die Teilnahme an der Auftaktveranstaltung stets ein Gewinn, weil hier für alle Interessierten sofort Gelegenheit besteht, erste Kontakte zu knüpfen und die Coachingpartner sowie auch die späteren Juroren kennenzulernen.

Das Coaching, also die fachliche Beratung der Bewerber durch Profis aus Forschung und Wirtschaft, ist eine Besonderheit des Ingolstädter Wettbewerbs, wie THI-Professor Robert Wittmann und Jörg Tiedt von der Sparkasse als Cheforganisatoren und Moderatoren des ersten Treffens hervorhoben. Während bei ähnlichen Auslobungen andernorts meistens lediglich eine Bewertung der eingereichten Geschäftsideen stattfindet, gehören beim GPI auch ausführlichere Gespräche mit den Bewerbern zum Ablauf. Die Gewinner bekommen neben dem Preisgeld (insgesamt wieder 10 000 Euro) zusätzliche Beratungsstunden geschenkt.

Wer mit seinem Gründungsprojekt dabei sein will, der hat nun noch drei Monate Zeit, seinen Businessplan einzureichen, der wiederum die Basis für die spätere Bewertung durch die Jury sein wird. Robert Wittmann deutete an, dass der Abgabeschluss - anders als in einigen Vorjahren - diesmal recht konsequent eingehalten werden soll. Nachzügler, die erst tief im Januar mit ihren Unterlagen aufkreuzen, dürften diesmal das Nachsehen haben. Zudem riet Wittmann dazu, die Bewerbungsunterlagen kompakt zu halten. Eine Geschäftsidee, die nach zehn Seiten noch nicht schlüssig erklärt sei, habe womöglich auch nicht die besten Chancen am Markt.

Wer nach Vorgesprächen und grober Sichtung seiner Bewerbung in den Wettbewerb gelangt, wird am 15. Februar bei der "Nacht der Bewerber" (wiederum in der Sparkasse) Gelegenheit haben, sein Projekt vor großem Publikum (alle Bewerber, alle Juroren) in einer Kurzpräsentation (nur zwei Minuten!) vorzustellen. Die Jury will dann im März entscheiden, welche Ideen preiswürdig sind, und am 26. April wird die offizielle Prämierung stattfinden.

Die Juroren behalten sich vor, Preise in verschiedenen Kategorien zu vergeben, damit nicht Dienstleistungsangebote mit technischen Innovationen verglichen werden müssen. Außerdem kann es auch wieder Anerkennungspreise für Unternehmer geben, die eine länger bestehende Firma nach der Übernahme innovativ und erfolgreich weiterführen oder die ihre Gründungsphase sehr erfolgreich bestanden haben. Letztere werden allerdings nicht über den Wettbewerb herausgefiltert, sondern von der Jury nominiert.

Organisator Jörg Tiedt sprach vor den Gästen am Mittwoch von insgesamt sehr guten Erfahrungen mit der regionalen Gründerszene, was auch durch gestiegene Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren (allein 23 Bewerber und fünf Preisträger in der vorigen Runde) belegt werde. Allerdings sei der Anteil an Gründungen aus dem studentischen Bereich angesichts zweier Hochschulen in der Region sicher noch ausbaufähig. Tiedt wünschte sich hier vor allem stärkere Resonanz aus der Katholischen Uni Eichstätt-Ingolstadt.