Ingolstadt
Darf's ein bisschen mehr sein?

IFG-Chef Forster bestätigt: Kongresshotel soll noch einen Meter höher werden

15.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:03 Uhr

Ingolstadt (DK) IFG-Chef Norbert Forster kündigte am Freitag die "finale planerische Abstimmung" über das Kongresshotel an, die am 1. Dezember in einen Stadtratsbeschluss münden soll. Schon jetzt zeigt sich, dass die neuesten Änderungswünsche der Investoren weiteren politischen Zündstoff bergen.

Der Vorstand der städtischen Tochtergesellschaft präsentierte am Montagabend den Fraktionen von CSU und BGI die Hotelpläne, mit denen die IFG am kommenden Freitag auch den Gestaltungsbeirat überzeugen will. Nächste Woche kommen die anderen Fraktionen dran. Forster bestätigte dem DK auf Anfrage, dass das Gebäude am Dachfirst etwa einen Meter höher werden soll, als bisher bekannt. Der Betrachter werde das aber wegen der leichten Neigung des Daches "von unten gar nicht wahrnehmen". Als Gründe nannte Forster die "Statik und die Raumhöhen für den Kongresssaal und die Hotelzimmer". Der Saal soll "stützenfrei" werden. An der Hotelfassade seien Korrekturen, aber "nur in Nuancen" vorgesehen.

In der bisherigen Version hatte das Hotelprojekt zuletzt im April 2015 den Gestaltungsbeirat beschäftigt. Die Architekturberater brachten damals in aller Deutlichkeit zum Ausdruck, dass sie starke Bedenken haben. Sie erinnerten an den ursprünglichen Wettbewerbsentwurf, der eine "deutlich moderatere Höhenentwicklung beim Hotel" vorgesehen habe. Eine "heute erneut größere Bauhöhe ist in direkter Nachbarschaft des Schlosses abzulehnen", urteilten die Experten, wie im Protokoll der Sitzung nachzulesen ist. "Vorgestellt wird ein massiger Hotelkomplex, wie wir ihn aus vielen Städten der Republik kennen, beliebig, austauschbar und eben nicht ausreichend sensibel und kreativ eingehend auf den besonderen Ort."

"Wir sind mehr denn je entschiedene Gegner dieses Projekts", sagte Fraktionschef Christian Lange dem DK nach dem Auftritt Forsters bei der BGI. "Wenn der Rohbau steht, wird das Entsetzen groß sein. Aber dann ist es zu spät." In einer Pressemitteilung beklagte Lange: "Jedes Mal, wenn wir Stadträte etwas Neues vom Kongresshotel erfahren, heißt es, dass diese Änderungen unabdingbar und alternativlos seien und eine andere Planung auf keinen Fall möglich sei."

Lange beantragte ebenso wie Grünen-Fraktionschefin Petra Kleine, dass der Gestaltungsbeirat am Freitag über diesen Punkt öffentlich beraten solle, da nach wie vor das Interesse der Öffentlichkeit groß sei. "Salamitaktik für Investorenarchitektur ist nicht hinnehmbar", erklärte Kleine. Wünsche der Investoren nach immer mehr Höhe gingen "zu Lasten der Stadt und der Stadtansicht". Kleine: "Ganz offensichtlich sind die Entwürfe für Kongresshotel und Kongresszentrum grundsätzlich nicht geeignet, um die Baumasse verträglich an dieser Stelle unterzubringen." Hans Achhammer, CSU-Sprecher im Planungsausschuss, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.