Ingolstadt
Geteiltes Leid und doppelte Freude

"Ausnahmezustand" beim Public Viewing – Ingolstadt rüstet sich für die Fußball-Europameisterschaft

05.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:25 Uhr

Alle Miteinander: Viele Fußballfans verfolgen die Spiele am liebsten in der Gruppe - Foto: Archiv

Ingolstadt (jhh) Egal, ob man es Rudelgucken, Public Viewing oder Tummel-TV nennt, gemeinsam Fußball schauen ist für viele Pflicht. Wenn am Freitag die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine beginnt, werden sich auch in Ingolstadt wieder Tausende vor Leinwänden und Großbildfernsehern versammeln.

Auf dem Rathausplatz ist heuer kein Public Viewing geplant; aber es gibt Alternativen. Hier einige Beispiele:

n Kaum eine Kneipe oder Gaststätte in der Innenstadt, bei der die Spiele – zumindest die der deutschen Mannschaft – nicht übertragen werden. Bei schönem Wetter schieben die Wirte ihre Fernseher auch gerne vor das Lokal. Beim jüngsten Public-Viewing-Event, dem Champions-League-Finale zwischen Bayern und Chelsea, wurden einige Gastronomen während des Elfmeterschießens allerdings nervös. Nicht, weil sie so mit dem Spiel mitfieberten, sondern weil sie eigentlich verpflichtet sind, ihre Außenbereiche um 23 Uhr für die Gäste zu sperren. Das freilich war unmöglich. Bei der Stadt wertet man die Europameisterschaft als „Ausnahmezustand“, sagt Pressesprecher Gerd Treffer und deutet an, dass die Regelung bis zum Schlusspfiff nicht so rigide wie sonst durchgesetzt werden wird.

n Auch für den Beach Club am Wonnemar war das Champions-League-Finale eine Art Generalprobe. Die Tonprobleme, die es beim Bayernspiel zeitweise gegeben hat, sind mittlerweile behoben, versichern die Veranstalter und werben für die EM mit Public Viewing in Strandatmosphäre. Der Beach Club öffnet an jedem Spieltag eine Stunde vor dem Anpfiff.

n Die größte Fanmeile wird wieder am Sportpark aufgebaut. Am Stadion des FC Ingolstadt wird in einem großen Zelt eine 19 Quadratmeter große Leinwand aufgestellt. Hier sollen bis zu 2500 Fans, vor den Unbillen des Wetters geschützt, gemeinsam Fußball schauen können. Am Mittwoch, 20. Juni, ist spielfrei, gefeiert wird in dem Zelt trotzdem. Schlagersänger Mickie Krause gibt an dem Abend ein Konzert zugunsten von UNICEF. Die Buslinien 21 und 51 fahren werktags bis 19.45 Uhr, an den Samstagen bis 20.34 Uhr jede halbe Stunde zum Stadion. Nach den Spielen der deutschen Mannschaft gibt es bis 23.15 Uhr einen Shuttleservice, der die Fans zurück in die Stadt bringt.

n Unabhängig vom Wetter ist das Public Viewing auch im Westpark, wo alle Spiele der deutschen Mannschaft auf der neuen Plaza live übertragen werden. Wer zuschauen will, sollte sich aber per Mail an die Adresse westpark-fussball@live.de einen Platz reservieren lassen.

n Im Mo Biergarten ist man dafür – zumindest was das Finale und die deutschen Spiele betrifft – schon spät dran. Hier werden alle Begegnungen gezeigt, Platz gibt es für 600 Gäste.

n Noch einmal 200 Sitzplätze mehr gibt es im neuen Schutterhof-Biergarten, der mit der EM seine Public-Viewing-Premiere erlebt. Hier misst die Leinwand sogar 20 Quadratmeter und dürfte deswegen auch von den hinteren Reihen gut zu sehen sein. Wer lieber in der ersten Reihe sitzt, muss sich wohl früh auf den Weg machen. Eine Platzreservierung ist im Schutterhof nicht möglich.