Ingolstadt
Geschlagener Wahlkämpfer

14.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:49 Uhr

Ingolstadt (rh) Das waren keine guten Monate für Markus Reichhart (47). Noch im Sommer 2013 stürzte sich der gelernte Optikermeister mit Verve in den Landtagswahlkampf, voller Zuversicht, dass er sein Mandat behaupten würde. Ja dass vielleicht bei günstiger Konstellation sogar an einem CSU/FW-Kabinettstisch etwas für ihn frei werden könnte.

Er hatte ja durchaus einen engagierten Job gemacht in München.

Aber so schnell, wie er ihn bekommen hatte, war der Sitz im Landtag schon wieder weg. Viel Zeit zum Nachdenken blieb Reichhart nicht, denn als Vorsitzender der Freien Wähler hatte er sofort den nächsten Wahlkampf zu organisieren. Schon im März wartete die Kommunalwahl, bei der sich der kleine Koalitionspartner der CSU dem Votum der Bevölkerung stellen musste. Der 16. März wurde für den – zusätzlich durch einen Skiunfall gehandicapten – FW-Chef zu einem weiteren Tiefschlag: OB-Kandidat und Fraktion schafften nicht annähernd das Ergebnis von 2008. Die dürftige Basis für die weitere politische Arbeit hebt nicht gerade die Stimmung der noch verbliebenen FW-Akteure, wie sich gezeigt hat.

Vor vier Jahren schien es noch, als könnte niemand bei den Freien Wählern Markus Reichhart aufhalten. Und irgendwann später nach der Ära Lehmann würde er dann den richtig großen Sprung wagen und als OB kandidieren.

Das scheint ewig her zu sein. Inzwischen hat sich Reichhart eine neue Stelle bei der Stiftung Marienheim gesucht. Der FW-Mann zitiert den Bestseller vom „Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg“: „Es ist, wie es ist, und es kommt, wie es kommt.“