Ingolstadt
Geistlicher, Buchautor und Musiker

Am Wochenende feierte Erich Schredl in St. Augustin sein 25-Jähriges als Priester

26.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Im Kreise etlicher Vertrauter: Gestern zelebrierte Erich Schredl (3.v.r.) in St. Augustin den Festgottesdienst anlässlich seines Priesterjubiläums. - Foto: Brandl

Ingolstadt (mbl) Spannende Geschichten - sie geschehen auch im Erleben des Glaubens. Zu der Erkenntnis gelangte Pfarrer Erich Schredl am Sonntag in seiner Begrüßung zu Beginn des Festgottesdienstes anlässlich seines 25-jährigen Priesterjubiläums in St. Augustin.

Der in Ingolstadt geborene Seelsorger, der auch als Buchautor und Musiker der mittlerweile aufgelösten Pfarrerband OSB Bekanntheit erlangt hat, konnte zum Gottesdienst zahlreiche Weggefährten aus seiner Laufbahn begrüßen. Darunter sein ehemaliger Religionslehrer, ein Kommilitone aus gemeinsamem Studienzeiten sowie Ludwig Mödl. Der Theologieprofessor aus Ingolstadt war von 1971 bis 1987 als Regens des Eichstätter Priesterseminars verantwortlich für die Ausbildung der künftigen Geistlichen. Dort hatte auch Schredl studiert. Als "seinen Chef" sowie "ehemaligen Bandkollegen" konnte der Jubilar zudem Dekan Bernhard Oswald begrüßen.

Schredl forderte die Gläubigen auf, es einfach zu sagen, falls ihnen in der Kirche noch Gesichter auffallen sollten, an die man sich erinnert. Hinter diesen würden sich oft spannende Geschichten verbergen, sagte er. "Doch die spannendste Geschichte ist die, wie Gott mit uns geht", so Schredl.

In seiner Predigt ging Mödl ein auf den Wandel der Welt in den vergangenen 25 Jahren und die damit verbundenen neuen Aspekte, die sich in der Wirtschaft, Kultur aber auch in der Religion durch den Siegeszug des Internets ergeben hätten. So sei auch in der Religion eine "ungeheure Vielfalt unterschiedlicher religiöser Ideen" sichtbar geworden. "Wir lernen dadurch andere und uns selbst kennen", sagte Mödl. Es sei aber auch die Angst voreinander gewachsen. Auch die Flüchtlingsthematik hänge damit zusammen. Mödl forderte deshalb dazu auf, sich zu verändern und neue Strukturen zu schaffen. "Das Pfarrleben kann keine Insel mehr sein", sagte er. Er rief darüber hinaus dazu auf, sich bei der Frage nach der Bedeutung der Religion auf die biblischen Wurzeln und Quellen zu besinnen.

An dem Gottesdienst nahmen auch zahlreiche Flüchtlinge christlichen Glaubens teil. Ein Großteil von ihnen hatte sich zur Messe in weiße Stoffe gehüllt, was der Tradition in den afrikanischen Herkunftsländern entspricht. Dort erinnert man so an das Tragen des Taufgewandes. Eine Gruppe von Asylbewerbern präsentierte nach der Kommunion ein Dankeslied. In St. Augustin wurde dann noch das Pfarrfest gefeiert. Bereits am Samstag feierte Schredl sein Priesterjubiläum mit Familie und Freunden.