Ingolstadt
Ethik, Bier und festliche Anlässe

Machbarkeitsstudie fürs Georgianum: Dreifache Nutzung möglich

25.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:45 Uhr

Foto: Johannes Hauser

Ingolstadt (DK) Die Stadt will die Diskussion mit den Bürgern über die Nutzung des Georgianums fortsetzen. Basis sind die Bürgerbeteiligung vor drei Jahren und erste Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie. Die Gebäudeteile könnten für Gastronomie, Uni sowie als Veranstaltungsraum genutzt werden.

Die Historie der Stadt erlebbar machen - das ist eines der Ziele von Oberbürgermeister Christian Lösel. Als Beispiele verweist er auf die geplante Öffnung des Feldkirchner Tors, die Gießereihalle, die Sanierung des Kavalier Dallwigk, wo neben dem digitalen Gründerzentrum eine Gastronomie und eine öffentliche Dachnutzung geplant sind, die Stadtmauer mit ihren Türmen, die Führungen durch Dachstühle und Festungsbauten oder das Kreuztor, wo der Förderverein mithilfe der Stadt eine Lichtinstallation anbringen will. "Das ist nicht nur die Stadtratsperiode der Innenstadt", so der OB: "Es geht auch um die Aufwertung historischer Bauten."

Dazu zählt das Georgianum an der Hohen Schule, das seit dem Jahr 2000 einer neuen Nutzung harrt. Als vor drei Jahren die Stadt das Gebäude für eine Führung öffnete und Anregungen der Bürger einholte, hagelte es geradezu Vorschläge: Gastronomie, Schaubrauerei, Haus des reinen Bieres in der Fasshalle, die frühere Kirche als Raum für Konzerte und Empfänge, Touristenzentrum, Museum für Universitäts- oder Druckereigeschichte, Konzert- oder Kleinkunstbühne, Forum für Wirtschaftsethik oder Studentenbuden.

"Was ist daraus geworden" lautet die Frage, die die Stadt bis Juli bei einer Fortschreibung der Bürgerbeteiligung beantworten will, bevor der Stadtrat die letzte Entscheidung über ein Nutzungskonzept trifft. Wie Lösel betont, sei das Georgianum ein "schwieriges Objekt", da die drei wesentlichen Bauteile insgesamt zu wenig Fläche aufweisen.

Auch Statik und Brandschutz sind nicht ganz einfach. Ein Durchbruch konnte laut Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle jetzt in Gesprächen mit den Denkmalschützern erzielt werden: "Die Brauereinutzung ist auch ein Teil der Geschichte des Gebäudes." Dies sei akzeptiert worden. Andererseits sei die Kapelle des Gebäudes mit ihren nachträglich eingebauten Zwischenböden kaum sinnvoll zu verwenden. Der Denkmalschutz habe jetzt zugestimmt, dass zumindest ein großer Teil eines Zwischenbodens entfernt werden kann, sodass ein hoher Raum entsteht.

Noch nicht abgeschlossen ist eine Machbarkeitsstudie über die künftige Verwendung, wobei von vornherein keine Möglichkeit ausgeschlossen worden sei. Ein erstes Ergebnis kommt zu einer dreifachen Nutzungsmöglichkeit. Wenig überraschend ist, dass sich die Fasshalle für Gastronomie anbietet. Im eigentlichen Georgianum könnte ein Ethik-Institut der Uni Eichstätt-Ingolstadt einziehen, wobei Räume auch von Privatleuten oder Firmen für Seminare genutzt werden können, wie der OB betont. Dies gelte auch für die frühere Kirche, wo Empfänge, Konzerte, Ehrungen und Feiern seitens der Stadt, aber auch von Privaten stattfinden könnten.