Ingolstadt
"Futter für die Seele"

In der Schäffbräustraße bietet die neue Soulfood Gallery Raum für künstlerische Begegnungen

14.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr
Ein Platz für Kunst und Künstler soll die Soulfood Gallery von Christine Güntner in der Schäffbräustraße 15 sein. Derzeit sind hier Werke von Hannah von Basshuysen ausgestellt. −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die Idee kam Christine Güntner im wahrsten Sinne im Vorbeigehen.

Bei einem Spaziergang durch die Altstadt entdeckte sie vor einiger Zeit die leerstehenden Räume in der Schäffbräustraße 15, in denen zuletzt eine Fahrschule untergebracht war. An einem " der schönsten Flecken Ingolstadts, etwas Besonderem", wie die 53-Jährige findet. Anfang Februar hat die gebürtige Münchnerin - die als Kind nach Münchsmünster zog, Ingolstadt aus ihrer Schulzeit kennt und heute beim Schloss Wackerstein lebt - hier ihre Soulfood Gallery eröffnet. "Für mich ist Kunst Futter für die Seele", erklärt sie. Da lag der Name auf der Hand. Nur das Schild über der Türe fehlt noch.

In der Galerie sollen Kreative einen Platz finden, sich und ihre Arbeiten zu präsentieren. Güntner geht es dabei auch darum, Menschen anzuregen, "die ein Potenzial haben, das sie aber nicht ausleben". Solchen Menschen möchte sie einen "leichten Schups" geben, und ihnen Zuversicht vermitteln. Die Galeristin beruft sich dabei auch auf den verstorbenen Künstler René Chacon, den sie 2013 kennengelernt hat. Eine Bild Chacons steht auch in der Soulfood Gallery. "René soll hier einen Platz haben", erklärt Güntner. "Ansonsten hat er in der Stadt ja leider noch keinen." Der Künstler aus El Salvador, der in Ingolstadt lebte und unter anderem mit seinen Beiträgen für die Biennale international bekannt wurde, habe stets Nachwuchskünstler gefordert. "Ihm war es wichtig, Menschen zusammenzubringen", sagt Güntner. "Aus diesen Begegnungen kann dann etwas Neues entstehen." Und so ist die Soulfood Gallery nicht nur als Ausstellungs-, sondern auch als Begegnungsraum gedacht.

Eine zufällige Begegnung stand auch am Anfang der ersten Ausstellung in der Galerie. Christine Güntner hat die Malerin Hannah von Basshuysen bei einem Gaststättenbesuch im Postwagen kennengelernt. Noch bis Anfang April sind die abstrakten Acrylbilder der Künstlerin in der Schäffbräustraße zu sehen. Danach wird die Galerie eine Zeit lang leer stehen. "Ich bin überzeugt, dass sich der Raum erst dann wieder mit einem neuen Künstler verbinden kann", sagt Christine Güntner. Eventuell wird sie danach ein paar eigene Arbeiten - Bilder und Fotografien - ausstellen, bevor etwa im Mai mit dem Mexikaner Mauricio Cuellar der nächste Künstler seine Ölbilder zeigen darf.

Allzu konkret will Christine Güntner ihre weiteren Pläne aber noch nicht fassen. Sie setzt auf spontane Entwicklungen. "Es wird etwas passieren", ist sie überzeugt. Ideen hat sie genug. So schwebt ihr etwa ein künstlerisch-kulinarische Begegnung unter dem Motto "Kunst und Käse" vor.

Die Soulfood Gallery in der Schäffbräustraße 15 ist mittwochs und samstags von 11 bis 15 Uhr und donnerstags und freitags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.