Ingolstadt
Frostiger Winterausklang

Zweite Februarhälfte hatte es in sich: Bis zu minus 13,4 Grad gemessen

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Winterliche Ruhe beim Bootsverleih am Baggersee: Bei teils geschlossener Eisschicht war Ende Februar noch nicht an die neue Saison zu denken. Das kann jetzt allerdings schnell anders werden. - Foto: Hammer

Ingolstadt/Kösching (DK) Endlich wieder ein Wintermonat, der diesen Namen auch verdient. Der Februar hat mit teils grimmigem Frost die lasche Vorstellung des Januar deutlich in den Schatten gestellt. Mit einem Schnitt von minus 2,2 Grad wurde sogar das regionale Langzeitmittel für diesen Monat unterboten.

Im ersten Monat des neuen Jahres war noch vielfach darüber geklagt worden, dass im Donauraum mitten im Winter praktisch kaum ein Tag mit Temperaturen unter null Grad registriert worden war - und schon hat sich die Wetterlage deutlich gedreht: Eine stabile Hochdruckzone, die in der zweiten Februarhälfte von Osteuropa weit nach Mitteleuropa hineinreichte, hat dem Frost den Weg bereitet. Bis in den Monatswechsel zum März hinein hat ganz Deutschland zu spüren bekommen, wozu der Winter in der Lage ist - wenn er denn nicht, wie so oft, von milden Luftmassen aus westlichen und südwestlichen Strömungen ausgebremst wird.

Es war trockene Kälte, die vor allem durch beständigen, teils heftigen Ostwind bei längerem Aufenthalt im Freien dann auch schon mal als unangenehm empfunden werden konnte. In jedem Fall hat das frostige Intermezzo im meteorologisch letzten Wintermonat gezeigt, dass auch innerhalb einer langen Phase mit beständig milderen Wintern jederzeit wieder Ausreißer in die andere Richtung möglich sind.

An der Köschinger Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD), deren Aufzeichnungen wie immer unserem monatlichen Rückblick zugrunde liegen, sind im Februar 27 der nur 28 Tage als Frosttage durchgegangen, das heißt, dass jeweils zumindest zeitweise (üblicherweise nachts) die Lufttemperatur, gemessen in einem Meter Höhe, unter die Nullgradmarke gefallen ist. Sieben dieser Frosttage waren aber zusätzlich Eistage, an denen die Quecksilbersäule über die vollen 24 Stunden hinweg nicht mehr in den positiven Bereich der Temperaturskala wanderte. Wie unsere Grafik ausweist, lagen diese Tage durchweg in der zweiten Monatshälfte und mit Schwerpunkt am Monatsende.

Kältester Tag war an der Köschinger Messwarte der 28. Februar (genauer wohl: die Nacht zu diesem letzten Tag des Monats), als dort minus 13,4 Grad registriert wurden. Am Boden wurden in dieser Nacht sogar minus 14,3 Grad gemessen. Den höchsten Monatswert zeigte das Thermometer der DWD-Station am 16. Februar mit genau sieben Grad an.

Über den kompletten Monat hinweg ergibt sich aus den Köschinger Temperaturdaten ein Mittelwert von minus 2,2 Grad, was eine Unterschreitung des vieljährigen Mittelwertes für diesen Messpunkt um 1,7 Grad bedeutet. Zum Vergleich: Im Januar hatte der Mittelwert mit plus 3,4 Grad um 5,5 Grad über dem Langzeitmittel gelegen . . .

Eine Grundvoraussetzung für den Kälteschub im Februar war der zum Monatsende häufig klare Himmel, der vor allem nachts eine erhöhte Energieabstrahlung von der Erdoberfläche in den Weltraum ermöglichte. Tagsüber bedeutete das viel Sonnenschein, so dass die Gesamtsonnenscheindauer im vorigen Monat 111,1 Stunden betrug - deutlich mehr als das statistische Mittel für Februar (76,1 Stunden).

Adäquat gab es im Vormonat auch weniger Niederschlag als statistisch zu erwarten. An elf Tagen mit Niederschlag kamen in Kösching insgesamt nur 22,6 Liter pro Quadratmeter zusammen (das Mittel beträgt hier 41,8 Liter). An zwei Tagen, nämlich am 8. und am 18. Februar, fiel der Niederschlag als Schnee, was jeweils zu einer geschlossenen Schneedecke von wenigen Zentimetern reichte.