Wie Ingolstadt funktioniert

Integrationsprogramm der Freiwilligen Agentur

21.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:09 Uhr
Die ersten Absolventen des Moduls "Ingolstadt Expertise" mit Projektleiter Jean-Pol Martin (Mitte): Ingrid Neureuther (v.l.), Eduard Klötzl und Mojgan Hajifaraji bei der Übergabe der Zertifikate durch Christian Lösel (rechts). −Foto: Stadt Ingolstadt

Ingolstadt (dk) Lücken schließen und Brücken bauen. Unter dieses Motto könnte man das Integrationsprogramm der Freiwilligen Agentur stellen. Bürger sollen helfen, das Interesse am Stadtleben und an politischen Strukturen zu steigern. Voraussetzung um helfen zu können, ist die Teilnahme am Modul "Ingolstadt Expertise". Die ersten Teilnehmer haben diesen Teil bereits durchlaufen und können nun ihre Erfahrungen weitergeben.

Projektleiter Jean-Pol Martin vergleicht die Umsetzung des Programms mit einem Schneeballsystem. Die Teilnehmer erhalten, durch die Teilnahme am ersten Modul, ein Zertifikat, das sie berechtigt, als Tutoren und Multiplikatoren weitere Teilnehmer auszubilden. Ziel der Ausbildung ist, Menschen stärker in das Stadtleben zu integrieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, politische Prozesse mitzugestalten.
 
In erster Linie richtet sich das Programm an Migranten, jedoch nicht ausschließlich. Laut Martin ist die Bereitschaft der Menschen mit Migrationshintergrund durchaus vorhanden, sich zu engagieren und stadtspezifische Themen aktiv zu verfolgen. Es fehlt jedoch häufig am Hintergrundwissen der Menschen, um dies wirklich umsetzen zu können. Diese Lücke soll mit dem Integrationsprogramm geschlossen werden.
 
Das erste Modul nennt Martin einen "Crashkurs". Darin werden mehrere Themen behandelt, die zum Basiswissen eines Ingolstädters gehören sollten. Die Erlangung dieser Expertise gilt als Grundvoraussetzung zur aktiven politischen Teilnahme am Stadtleben. Die Themen betreffen unter anderem die Bedeutung und Entwicklung der Ölraffinerien oder der Audi AG für Ingolstadt. An insgesamt fünf Terminen werden diese Themen abgehandelt.
 
Wer dieses Modul erfolgreich durchlaufen hat, fungiert im nächsten Schritt als Tutor für weitere Interessenten. Dadurch erhofft sich die Freiwilligen Agentur einen Multiplikatoreffekt. Wie weitere Module im Rahmen des Programms gestaltet werden, ist derzeit noch nicht absehbar, da sich diese auch am aktuellen Stadtleben orientieren.