Ingolstadt
Forschen für die Verkehrssicherheit

Richtfest an der Carissma-Halle, in der die Hochschule den Unfallgefahren auf den Grund gehen soll

30.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:28 Uhr
  −Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Kaum mit dem Flieger aus China gelandet, hat OB Christian Lösel gestern der „vielfältigsten und spannendsten Baustelle Ingolstadts“ einen Besuch abgestattet. Anlass war das Richtfest der Forschungshalle Carissma, zu dem auch Innenminister Joachim Herrmann gekommen war.

Er halte nicht nur als „Bauminister“ die Rede beim Heb-auf, sondern sei auch dem künftigen Inhalt dieses Gebäudes als „Verkehrsminister“ sehr verbunden, sagte Herrmann. Die bayerischen Automobilhersteller hätten in der Fahrzeugtechnik „weltweit Maßstäbe gesetzt“. Und hier, in der Carissma-Halle, soll „an der Sicherheit geforscht werden“.

Nach Einschätzung des Ministers steht Ingolstadt „beispielhaft für den Wissenschaftsstandort Bayern“. Die neue Forschungshalle sei „für die weitere Entwicklung der Hochschule von außerordentlicher Bedeutung“, denn mit diesem Projekt – „das ist ein Novum“ – werde der Technischen Hochschule Ingolstadt eine „spezielle Forschungskompetenz zugewiesen“.

Herrmann versicherte, dass Bayern am „Zukunftsthema Automobilwirtschaft arbeiten“ werde, um weiter an der „Spitze des Fortschritts“ zu stehen. „Wir wollen ganz vorne dabei sein.“ Der CSU-Politiker vergaß auch nicht zu erwähnen, dass 77 Prozent der Aufträge für die Carissma-Halle an Firmen aus dem bayerischen Raum gegangen seien. „Wir sind stolz darauf, dass wir so starke Hochschulen haben.“ Seine Schlussbemerkung verband der Minister mit einem Kompliment für die Region Ingolstadt, die „eine der erfolgreichsten in ganz Deutschland“ sei.

Da fiel es dem Oberbürgermeister im Zentrum dieser Erfolgsregion nicht schwer, sich anzuschließen, auch wenn Lösel von der China-Reise noch etwas geschlaucht sein mochte. „Ich komme gerade aus Foshan zurück“, sagte er und übermittelte den Gästen „herzliche Grüße aus der bayerischen Partnerregion Guangdong“.

Auf der früheren Industriebrache des Gießereigeländes sieht der Rathauschef eine „wunderbare Symbiose aus Wissenschaft und Technik, Kultur und Tourismus“ im Entstehen. Damit werde dieses Gebiet „ein echter Zukunftsstadtteil für unsere Innenstadt“.

Die Reihe der Superlative wollte kein Ende nehmen. Carissma sei ein „bundesweites Leuchtturmprojekt“ und ein „wichtiger Baustein für den Automotive-Standort Ingolstadt“, erklärte Lösel. „Damit wird die Hochschule zu einer der führenden Mobilitätshochschulen in ganz Deutschland.“

Aber was ist das wirklich Neue an dieser Forschungshalle, die im Frühjahr 2016 in Betrieb genommen werden soll? Auf diese Frage ging Prof. Thomas Suchandt ein, der Vizepräsident der TH. Mit dieser Forschungseinrichtung werde es erstmals möglich, „den gesamten Unfallvorgang zu betrachten“, von der Entstehung bis zum eigentlichen Crash.

Dass die Halle rechtzeitig und im Kostenrahmen fertig wird, dafür ist das staatliche Bauamt verantwortlich, dessen Bereichsleiterin Regina Gerken gestern die Gäste begrüßt hatte. Den Richtspruch trug Klaus Stock von der Baufirma Spreng vor. Die Begleitmusik zu Festreden und Richtschmaus lieferte Secret Groove Service.