Ingolstadt
Feuerzangenbowle im Schlosshof

Winterliches Open-Air-Kino vor dem Bayerischen Armeemuseum Ende Dezember – weitere in Planung

15.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Hierhin kommt die Leinwand: Jeanette Mengele und Bernd Kretschmer zeigen im Dezember an vier Abenden den Kinoklassiker „Die Feuerzangenbowle“ im Innenhof des Neuen Schlosses - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Für vier Tage wird sich der Innenhof des Neuen Schlosses Ende des Jahres in einen Kinosaal verwandeln. Gezeigt wird „Die Feuerzangenbowle“. Die Organisatoren planen außerdem großes Kino im Zuge der Landesausstellung im kommenden Jahr.

Glühwein statt Popcorn, Bierbank statt Kinosessel. Jeanette Mengele, Veranstalterin der Ingolstädter Kino-Open-Airs, plant mit ihrem Kompagnon Bernd Kretschmer ein Experiment: Ende Dezember wollen die beiden Kino-Enthusiasten im Innenhof des Neuen Schlosses viermal zum gemeinsamen Film-Schauen einladen. Gezeigt wird der Klassiker „Die Feuerzangenbowle“ mit Heinz Rühmann (siehe Kasten).

Die Idee, im Innenhof des Neuen Schlosses Filme zu zeigen, hegen Mengele und Kretschmer schon länger. Kretschmer ist Architekt und hält den Platz für „das eigentliche Wohnzimmer“ der Stadt. Er hat langjährige Erfahrung als Vorführer und Organisator von Kino-Open-Airs in Ochsenfurt gesammelt, und dass Jeannette Mengele etwas von Freiluftkino versteht, ist in Ingolstadt bekannt. Seit Jahren veranstaltet sie die sommerlichen Kinoabende im Turm Baur und dem Schutterhof. Im Winter freilich hat auch sie noch keine Filme unter freiem Himmel gezeigt. Dennoch ist sie überzeugt, dass das Experiment gelingen kann. Selbst gemachtes Chili, Kinderpunsch, Glühwein und natürlich Feuerzangenbowle werden die Zuschauer von innen wärmen, Feuerkörbe sorgen für erträgliche Außentemperaturen. „Es empfiehlt sich aber natürlich, sich warm anzuziehen“, so Mengele. „Ich fände es ja toll, wenn es bei der Vorführung sogar ein bisschen schneien würde.“

Die Veranstalter scheuen für das viertägige Kino-Ereignis keine Mühen. Es wird die gleiche Technik zum Einsatz kommen wie bei den sommerlichen Filmvorführungen im Schutterhof und im Turm Baur. Die 100 Quadratmeter große Leinwand wird frei stehend direkt vor dem Zeughaus errichtet werden, der hochmoderne 4K-Projektor Christie Solaria CP4230 rund 33 Meter davor.

Die Hausherren des Neuen Schlosses waren von der Idee Mengeles und Kretschmers sofort angetan. „Wir unterstützen das sehr gerne“, sagt Tobias Schönauer vom Bayerischen Armeemuseum. Er bezeichnet die Vorführungen der „Feuerzangenbowle“ als einen „Testlauf“. Schließlich ist fest geplant, im Rahmen der Landesausstellung, die im kommenden Jahr im Schloss stattfindet, weitere Filme zu zeigen. „Wir feilen gerade am Programm“, sagt Kretschmer. Die Streifen werden alle mit Napoleon zu tun haben. Gedacht ist etwa an „Krieg und Frieden“ oder „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“.

Mittelfristig gehe es darum, den Schlosshof als Ort für ein weiteres Open-Air-Kino zu etablieren, erklärt Mengele. Dass das Ingolstädter Kinopublikum Spaß an Freiluftvorführungen hat und dabei auch niedrigen Temperaturen trotzt, hat es beim diesjährigen Kino-Open-Air unter Beweis gestellt. Schließlich wartete der verregnete August ebenfalls mit Temperaturen auf, die sich – zumindest gefühlt – um den Gefrierpunkt bewegten.