Ingolstadt
Feng-Shui, Wahrsagen und Tanz

Am Wochenende fand in der Saturn-Arena die erste Ausgabe der Messe "meinLeben!" mit rund 70 Ausstellern statt

24.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Mit Karten und Steinen war Ausstellerin Xenia ausgestattet, die Kontakte ins Jenseits herstellte und Herren und Damen die persönliche Zukunft aus der Hand las. Bei einer Krankenkasse konnten Besucher einen virtuellen Unterwasserausflug unternehmen. Der große Besucheransturm blieb auf der Messe zumindest am Eröffnungstag in den ersten Stunden aus. - Fotos: Bird

Ingolstadt (DK) "Jedes Haus hat eine Wirkung auf uns", erklärt Guido Schöllner aus Altötting. Der 54-Jährige berät seit 20 Jahren Menschen, die das Chi zum Fließen bringen möchten. Kurzum: Feng-Shui. Dass er sich seit zwei Jahren Bart und Kopfhaare blau färbt, erzeugt zusätzliche Aufmerksamkeit. Sein Stand steht unweit des Eingangs im Innenraum der Saturn-Arena, wo am Wochenende erstmals die Messe "meinLeben!" mit dem Schwerpunkt Gesundheit, Wellness und Sport stattfindet. Neben klassischen Gesundheitsangeboten und verschiedenen Vorträgen gab es für die Besucher auch einige kuriose Angebote zu bestaunen.

Nur ein paar Stände weiter liest Wahrsagerin Xenia einem benachbarten Standbetreiber die Zukunft aus den Händen, denn bis Samstagsmittag hält sich der große Zuschauerandrang noch etwas in Grenzen. Die gebürtige Ungarin ist zusätzlich mit Karten und Steinen ausgestattet, um etwa einen Kontakt ins Jenseits herzustellen. Ihre Glaskugel hat sie nicht dabei: "zu schwer!" Die 70-Jährige hat ihren Stand mit Zeitungsartikeln und Presseberichten verziert, in ihrer Wahlheimat Berlin ist sie schon lange eine Größe.

Zwischen Hörtests und einem Virtual-Reality-Unterwasserausflug einer großen Krankenkasse probieren Leute alternative Rückenbehandlungen aus oder lassen sich beraten, wie sie mit der Hilfe von Fitnesstrainern an ihr Traumgewicht gelangen können. Fast 50 Stände bieten unterschiedlichste Angebote rund um Gesundheit, Wellness und Sport. So mancher Stand ist für den unerfahrenen Besucher auf den ersten Blick skurril, doch für Betreiber Simon Christian aus der Schweiz scheint Handlesen fast alltäglich. "Einmal Handlesen dauert drei Minuten. Das ist kein Wahrsagen!" Auf einem alten Bildschirm wird die Hand abgebildet, danach die Auswertung gedruckt. Seit 25 Jahren ist er im Geschäft. "Die Handlinien verändern sich, das ist interessant. Nach zwei bis drei Jahren kommen die Leute wieder", erzählt der 51-Jährige.

Zwischen den beiden Vortragsräumen, wo die Besucher Präsentationen zu ganz unterschiedlichen Themen hören können, ist ein Segway-Parcours aufgebaut. Ein großer Spaß für ein kleinen Jungen, der eifrig Pylonen umkurvt. Den größten Wirbel erzeugen allerdings die Tänzerinnen des Tanzstudios Ya Salam Dance-ING beim Nordeingang. Sie zeigen eine abwechslungsreiche Show aus orientalischem Tanz, Salsa und Burlesque.

Was auffällt, ist, dass sich die Aussteller viel Zeit nehmen, um auf die Besucher einzugehen und ihre Produkte, Dienstleistungen oder alternative Gesundheitsangebote zu erklären. Möglich, dass dies auch der - bis Samstagmittag - überschaubaren Anzahl an Besuchern geschuldet ist. Der Großteil des Publikums scheint jedoch ohnehin offen für Praktiken zu sein, die im Alltag sonst vielleicht nicht so viel Anwendung finden. Alle anderen dürften trotz einiger ungewöhnlicher Angebote dank einer Vielzahl "normaler" Stände am Wochenende bei vier Euro Eintritt auf ihre Kosten gekommen sein.