Ingolstadt
Feiern im Baudenkmal

Armin Stangl erhält den Zuschlag für den Schlosskeller

05.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:07 Uhr

Ein legendäres Lokal: Im Schlosskeller endete 2010 der klassische Gaststättenbetrieb. Seither kann man die Räume für Feiern und Veranstaltungen mieten. Der Wirt ist und bleibt Armin Stangl. - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Der Schlosskeller ist nach einer Ausschreibung wieder langfristig vergeben. Armin Stangl, Chef einer Cateringfirma, hat mit der staatlichen Immobilienverwaltung einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen. Er wird den Keller – wie schon seit drei Jahren – als „Eventlocation“ für Gesellschaften betreiben.

Die Verhandlungen mit dem Freistaat haben sich eine ganze Weile hingezogen, aber jetzt ist es amtlich: Armin Stangl, Chef der Cateringfirma Z-Events, und sein Geschäftspartner Stefan Wild führen den Schlosskeller weiter – und zwar langfristig.

Die beiden betreiben die bekannte und an Geschichten reiche Gaststätte im Neuen Schloss bereits seit drei Jahren als so genannte Eventlocation. Es handele sich also „um kein klassisches Lokal, das täglich geöffnet ist“, sondern um einen Veranstaltungsort, den jeder für Gesellschaften und Feiern aller Art mieten könne, erklärt Wild. „Das Konzept hat sich sehr bewährt.“ Jetzt wollen die Gastronomen den Betrieb in dem Baudenkmal auf der Grundlage des neuen Vertrags (Laufzeit fünf Jahre mit Verlängerungsoption) weiter intensivieren.

Der Schlosskeller gehört (wie das ganze Neue Schloss) dem Freistaat Bayern. Eine staatliche Immobiliengesellschaft verwaltet den Besitz. Sie hat die Gaststätte im Schlosskeller vergangenes Jahr ausgeschrieben. Dieter Knauer, Geschäftsführer der Immobilien Freistaat Bayern, bestätigte gestern, dass alles unterschrieben worden ist.

Es hat deshalb so lange bis zum Vertragsabschluss gedauert, weil das Neue Schloss vermutlich ab März barrierefrei umgebaut wird und einen Aufzug bekommt. Von den Arbeiten sind auch die Zugänge zum Schlosskeller betroffen. „Und so lange das nicht alles geklärt und durchgeplant war, hat man keinen langfristigen Vertrag abschließen können“, erklärt Wild.

Bei Hochzeitsgesellschaften sei der Schlosskeller besonders beliebt, berichten die Wirte. 120 Gäste könnten unter dem historischen Gewölbe bequem sitzen und feiern. Auch städtische Veranstaltungen und Tagungen haben hier stattgefunden. 2010 hat der Schlosskeller – vor langer Zeit der Ort stürmischer Faschingsbälle, fröhlicher Premierenfeiern und anderer bei den Beteiligten unvergessener Feste – den täglichen Betrieb eingestellt. Nach 53 Jahren hörte Marianne Bernt auf – begleitet von viel Wehmut ihrer Stammgäste. Wild und Stangl übernahmen.

Sie haben den Schlosskeller seither deutlich umgestaltet. Die Weinstubendekoration ist weg, effektvoll beleuchtete Schlichtheit prägt das Interieur. „Wir nutzen viel LED-Technik“, erklärt Stangl. Auch Kerzenlicht setzen die Wirte gerne ein. Dass in ihrem Lokal keine komplette Küche in Betrieb geht, liegt vor allem an den großen Investitionen, die der Denkmal- und der Brandschutz erfordert hätten. Die anspruchsvollen Auflagen zu erfüllen, um eine Großküche installieren zu dürfen, wäre „viel zu teuer und nicht zu refinanzieren gewesen“, sagt Wild. Daher sei das Konzept für die mobile Bewirtung des Schlosskellers die beste Lösung.

Das Essen liefert die Firma Z-Events, gekocht wird im Seehaus am Baggersee, das Stangl und Wild ebenfalls gemeinsam betreiben. Im Schlosskeller wird aber nicht etwa alles nur aufgewärmt, sondern „vollendet“, wie Stangl erklärt. Zu diesem Zweck ist dort eine Cateringküche eingebaut worden. „Rohes Fleisch wird nicht im Schlosskeller verarbeitet. Rinderlende zum Beispiel braten wir in der Seehaus-Küche an und schieben sie im Schlosskeller in den Ofen. Dann wird sie frisch serviert.“

Dieter Knauer von der staatlichen Immobilienverwaltung ist mit dem Vertragsabschluss und dem Konzept der Wirte zufrieden. Er erklärte gestern: „Das ist die beste aller Alternativen.“