Ingolstadt
Spritziger Start in die närrische Saison

Garden und Prinzenpaare der Narrwalla begeistern beim Krönungsball mehr als 600 Besucher

14.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:57 Uhr

Foto: Cornelia Hammer

Ingolstadt (DK) Gelungener Start in die närrische Saison: Beim 61. Krönungsball im Theater entführte die Faschingsgesellschaft Narrwalla die mehr als 600 Gäste in die Welt von Boy- und Girlgroups sowie in den Wilden Westen. Die Garden und Prinzenpaare präsentierten ihr Programm mit viel Freude.

Die Regenten Manuela I. (Pfeffer) und Michael IV. (Schulz) - beide bislang unbeschrieben Blätter im Fasching - zeigten im fast ausverkauften Festsaal ebenso ihr Können wie das Kinderprinzenpaar Anika I. und Leon I. (Leon Ruder und Anika Braun). Zwischen der Auftritten der Narrwalla hatten die Besucher genügend Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen.

Den Traditionsball eröffnete Hofmarschall Jürgen Baumgartner, der souverän durchs Programm führte. Ein erstes Ausrufezeichen setzten die kleinsten Narren: Unter dem Motto "Wild, Wild, West" eroberte die Bambinigarde die Herzen der Besucher. Die Mädchen glänzten als Revuetänzerinnen. Einen zackigen Gardemarsch zeigte die Kinder- und Jugendgarde, und auch das kleine Prinzenpaar machte seine Sache gut. Beim anschließenden Showteil, bei dem auch Kinderhofmarschall Jonas Schneider dabei war, tanzten die Buben und Mädchen zu Liedern der Kultrockband Queens. Und das derart fetzig und schrittsicher, dass die Gäste eine Zugabe forderten; die kam dann prompt.
 

Mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt zeigte sich das Kinderprinzenpaar voll zufrieden. "Alles hat geklappt", sagten Anika und Leon (beide 12) nach ihrem Tanz auf DK-Anfrage. Auch der sichtlich gut gelaunte OB war ganz hingerissen von den Darbietungen der kleinen Tollitäten: "Das war hervorragend. Die beiden haben sich gesucht und gefunden", betonte Christian Lösel. Ihm hat vor allem das "traumhaft schöne" Glitzerkleid der Prinzessin und die Musikauswahl gefallen.

Lösel, der mit seiner Frau einige Male das Tanzbein schwang, und Bundestagsabgeordneter Reinhard Brandl (CSU) erhielten am Abend die ersten Orden der Narrwalla - und zwar vom Kinderprinzenpaar.

Um 23 Uhr schlug dann die Stunde für die Garde, den Elferrat und natürlich fürs Prinzenpaar Manuela I. und Michael IV. Beide waren vor der Premiere "etwas aufgeregt", wie sie einräumten. Bei ihrer kurzen Begrüßungsrede und bei ihrem Walzer zu Poprhythmen war von Nervosität nichts mehr zu spüren. Die 37-jährige Ingolstädterin (in einem herrlichen Kleid aus blauem Tüll und Spitze) und ihr sieben Jahre jüngerer Prinz aus Mainburg glitten ohne große Hebefiguren über das Parkett im Festsaal.

Mitreißende Darbietungen zu Hits von Boy- und Girlgroups wie Backstreet Boys und Spice Girls boten dann die Gardemädchen und einige Elferräte. Glitzerkostüme und Sonnenbrillen durften da nicht fehlen. Beim fulminanten Finale zu "Daylight in Your Eyes" strahlten die Aktiven und die närrischen Regenten nur so um die Wette.

"Das war anstrengend, aber jetzt fällt der Druck ab", kommentierte Prinzessin Manuela I. kurz vor Mitternacht. Vor lauter Glück vergoss sie Tränen. Auch Michael Schulz zeigte sich erleichtert.

Die Besucher waren jedenfalls begeistert von den Auftritten der Narrwalla. "Es war ein kurzweiliges und interessantes Programm, das gut gemischt war", befand Klaus Riebel. Der 54-jährige Ingolstädter ist Stammgast beim Krönungsball. Was er dabei festgestellt hat: "Bei solchen Veranstaltungen wird es immer schwieriger, die Jugend ebenso anzusprechen wie die älteren Gäste."

Diese erfreuten sich nicht nur an den Auftritten, sondern amüsierten sich auch auf der Tanzfläche. Die Band "SM!LE" hatte ganz offensichtlich bei der Auswahl der Stücke das richtige Händchen bewiesen. Die Musiker boten gute Tanzmusik in angenehmer Lautstärke.

Stadtrat Manfred Schuhmann (SPD) zeigte sich am Rande des Krönungsballs enttäuscht über den neuesten Facebook-Beitrag des ehemaligen CSU-Staatssekretärs Hermann Regensburger aus Ingolstadt. Dieser hatte ein Foto eines fröhlichen Narrwalla-Senators Schuhmann gepostet und dazu geschrieben: "SPD: Uns ist nicht zum Feiern zumute!" Damit nahm Regensburger Bezug auf den Entschluss der SPD-Stadtratsfraktion am vergangenen Montag, den Neujahrsempfängen der Stadt und des Klinikums fern zu bleiben. "Uns steht nicht der Sinn nach Feiern" hatte Fraktionsvorsitzender Achim Werner mit Verweis auf den Suizid des früheren Klinikums-Geschäftsführers Heribert Fastenmeier erklärt. Als Senator der Narrwalla sei es für ihn eine Pflicht, den Krönungsball zu besuchen, rechtfertigte sich Schuhmann.