Ingolstadt
FBI fühlt sich vom OB verraten

Beim Thema Levelingstraße treten die Gegensätze offen zutage

27.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:27 Uhr
Georg Niedermeier −Foto: Strisch

Ingolstadt (rh) Georg Niedermeier hat keine Angst vor der Obrigkeit. Der Sprecher der Friedrichshofener Bürgerinitiative (FBI) scheut sich auch nicht, dem OB mit deutlichen Worten in die Parade zu fahren, wenn er glaubt, dass Alfred Lehmann mit gespaltener Zunge redet. „Nun müssen wir feststellen“, schreibt der FBI-Sprecher an die drei Stadträte aus seinem Ortsteil, „dass ausgerechnet OB Lehmann dieses unter Bürgerbeteiligung entstandene Projekt untergräbt und alle Aussagen in einem Brief an die Jagdgenossenschaft Gerolfing ins Gegenteil verdreht.“

Niedermeier meint damit die Ergebnisse eines Arbeitskreises unter Führung von Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle. Dort hatte man sich laut Protokoll darauf verständigt, „im zweiten Bauabschnitt eine Anbindung der Levelingstraße vorzunehmen“ – also die von der FBI seit Langem geforderte Entlastung der Ortsdurchfahrt. Demgegenüber hatte der OB kürzlich in einem Brief an die Gerolfinger Jagdgenossen klargestellt, dass mit dem jetzt geplanten Feldwegausbau von der Ochsenmühlstraße zum Klinikum keinesfalls angestrebt werde, „die von der Friedrichshofener Bürgerinitiative oft geforderte Verlängerung der Levelingstraße bis zur Ochsenmühlstraße zu realisieren“. Lehmann: „Es ist auch keineswegs angedacht, diese Wegeverbindung nach der Asphaltierung zur Orts- oder Ortsverbindungsstraße aufzustufen. Vielmehr bleibt die Widmung die eines Feldweges.“

Auf Nachfrage des DK steht der OB ganz offen zu dieser Position. „Es gibt nur den Anschluss ans Klinikum.“ Über alles weitere werde später entschieden. Und ob es dann jemals einen „Durchstich“ zur Levelingstraße geben werde, sei noch lange nicht sicher. „In der Levelingstraße wohnen auch Menschen.“ Was der Workshop der Friedrichshofener beraten habe, sei in keiner Weise bindend, wiederholte der Rathauschef. Die politische Verantwortung trage der Stadtrat und niemand sonst.