Ingolstadt
Essen auf Rädern

Foodtrucks dürfen sich in der Altstadt aufstellen und IN-City seinen Abendmarkt starten

22.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:54 Uhr

Zwei große Foodtruck-Festivals, mit Essen aus Verkaufswagen, hat es heuer in Ingolstadt gegeben. Beide fanden in Gewerbegebieten (hier auf dem Selgros-Parkplatz) statt. Sonst konnten sich die Betreiber nur bei Festen in der Altstadt aufhalten. Das ändert sich. ‹ŒArch - foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Kulinarisch geht Ingolstadt einem neuen Zeitalter entgegen. Ab sofort genehmigt die Stadtverwaltung, dass sich Foodtrucks bis zu eine Woche "an geeigneten Standorten" in der Altstadt aufstellen. Außerdem darf IN-City seinen lange geplanten Abendmarkt in der Ludwigstraße starten.

Die Stadträte machten gestern den Weg frei für einen Trend, den man auch in der Fußgängerzone schon von Veranstaltungen kennt. Zum Beispiel beim "Zam"-Bierfest voriges Jahr hatten die mobilen Verkaufswagen die Fußgängerzone bevölkert. Jetzt können auf Antrag die Betreiber auch außerhalb der Festivitäten kommen und verkaufen. Einstimmig votierten gestern die Stadträte im Veranstaltungsausschuss (genau zur Mittagsessenszeit übrigens) dafür. Die Zustimmung in der Vollversammlung im Lauf des Nachmittags blieb nur noch Formsache.

Von allen Seiten war zu hören, wie sehr man inzwischen aufgeschlossen ist. 2003 hatte sich die Stadt noch strikte Regeln bei den mobilen Ständen aufgelegt gehabt. "Man wollte das damals nicht. Jetzt hat man offenbar seine Meinung geändert", fasste Baureferent Alexander Ring die Entwicklung der vergangenen Monate zusammen.

"Wir sehen das ganz salopp: Ja, warum sollte man dem entgegenstehen", sagte CSU-Sprecher Franz Liepold. "Tür auf", sagte Klaus Mittermaier (SPD). Auch ÖDP ("In Abstimmung mit dem BZA Mitte") und Grüne ("innovative Trends") konnten sich dafür begeistern. "Dann kommt das aber", sagte Liepold als Erster. Die Verwaltung solle doch dringend bei ihren Genehmigungen schauen, einen geeigneten Platz für die Foodtrucks zu finden. Also nicht vor Schaufenstern oder in Fluchtwegen. Und vielleicht auch nicht als Konkurrenz zu den angesiedelten Gastronomen. "In Begleitung" der Verwaltung wünscht sich auch Mittermaier das Aufstellen der Foodtrucks.

Für ihn war die grundsätzliche Genehmigung überfällig, weil es auch "in der Vergangenheit unglücklich gelaufen" ist. Zwei große Foodtruck-Festivals hatte es alleine heuer schon in Ingolstadt gegeben. Allerdings in Gewerbegebieten. "Da waren Besucher dabei, von weit her, die haben das erste Mal Ingolstadt gesehen - den Selgros. . .", sagte Mittermaier. Sein Hinweis als "Fleischesser", man könne sich doch von dem überraschend schmackhaften vergangenen Angebot der Foodtrucks "eine Scheibe abschneiden", geriet aber dann doch unfreiwillig komisch.

Mit allem Ernst versicherte abschließend Baureferent Ring, in der Verwaltung sei "die Sensibilität vorhanden", für die mobilen Verkäufer einen passenden Standort in der City zu finden. Genehmigungen werden für maximal eine Woche erteilt.

Ganz ohne Diskussion und völlig einmütig ging ein weiterer belebender Punkt für die Innenstadt durch: Der wöchentliche Abendmarkt von IN-City kann starten. Wie der Vorsitzende Thomas Deiser am Rande der Sitzung bestätigte, wird der Innenstadtverein am Donnerstag, 6. Juli, noch vor dem Bürgerfest loslegen. Von 16 bis 20 Uhr stehen donnerstags zunächst zwölf Fieranten vom Schliffelmarkt bis zur Mauthstraße aufgereiht und verkaufen neben frischen Waren (Brot, Fleisch, Obst, Gemüse und so weiter) auch "Non-Food"-Artikel. Es sollen jede Woche auch zwei bis drei Foodtrucks teilnehmen. "Es freut mich, dass man uns zutraut, dass wir das können", sagte Deiser, der lange für den abendlichen Markt in der Fußgängerzone geworben hatte. "Das ist ein Mosaik bei der Belebung der Innenstadt."

Bis zu 20 Stände könnten, "je nachdem, wie viele Baustellen sind" (Deiser), unterkommen. Es sei anfangs nicht leicht gewesen, Interessierte zu finden. Doch die ausschließlich regionalen Anbieter, die nun dabei sind (drei vom Wochenmarkt, dazu auch Innenstadthändler und Fieranten aus dem Umland), wollen nicht mehr länger auf den Start warten. Deshalb geht es am 6. Juli in dem Umfeld mit Bürgerfestaufbau und dem ersten Firmenlauf schon los.