Ingolstadt
Erfolg mit Pelz, Pesto und Beer Box

An der Technischen Hochschule wurden die Sieger des 5-Euro-Business-Wettbewerbs prämiert

18.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Platz 3: Computerspielen im Freien und dabei ein Getränk genießen. Das ermöglicht die Retro Gaming Beer Box von Josef Hartl und Philipp Nowatschin. - Foto: Rost

Ingolstadt (DK) Studenten als Unternehmensgründer - wie gut das funktioniert, zeigte jetzt der Wettbewerb 5-Euro-Business, an dessen Endrunde 13 Teams von der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) und der Katholischen Universität (KU) Eichstätt-Ingolstadt teilnahmen. Eine Jury ermittelte jetzt die drei besten.

Viel Plüsch und Pelz, Kulleraugen und jede Menge Fantasie - das sind drei der wichtigsten Bestandteile für die Idee zu Schneepardi Creations, Sieger des 5-Euro-Business-Wettbewerbs. Das Start-up gehört Julia Kipp (32) und Marie-Christin Reiner (23), zwei jungen Frauen aus Pfaffenhofen und Wien, die User experience design an der THI studieren. Sie entwickeln maßgeschneiderte, hochwertige Tierkostüme aus Kunstpelz, sogenannte Fursuits, für Kunden aus dem so genannten Furry Fandom. Der Begriff bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die in ihrer Freizeit in die Charaktere von Tier- und Fantasiefiguren schlüpfen und sich entsprechend anziehen. "Sie können bei uns ihren individuellen Tiercharakter oder Avatar in Form eines Kostüms zum Leben erwecken lassen", erklären Kipp und Reiner. Aktuell bieten sie drei verschiedene Stile an. Es dürften nach dem Erfolg aber bald mehr werden. "Wir wollen nach dem Studium eine GbR gründen und uns im Furry Fandom einen Namen machen", sagt Kipp im Gespräch mit dem DK. Auch die Aufgabenverteilung ist geregelt: Während Kipp sich um die Herstellung der Kostüme, Kundenkontakte und Materialbeschaffung kümmert, betreut Reiner den Aufbau des Online-Shops sowie die Finanzen und Soziale Medien.

Der erste Platz im Wettbewerb habe sie "sehr überrascht", räumt Kipp ein. "Wir hatten selbst andere Favoriten und nach der Vergabe der Plätze zwei und drei nicht mehr damit gerechnet." Die Jury - Martin Bader von der THI, Jens Hogreve von der KU, Bernd Limmer aus der Onlineredaktion des DONAUKURIER und Michael Thaler, Vertreter der Interessengemeinschaft Süddeutscher Unternehmer (ISU) - überzeugte vor allem das "hervorragende Geschäftsergebnis" und die "Anwendung neuester Technik" wie 3D-Drucker bei der Umsetzung, wie sie sagte. Die beiden Gründerinnen seien "extrem souverän, leben ihr Produkt und kennen ihre Zielgruppe", hieß es. Auch deren Wirtschaftspatin, Iris Eberl von der Initiative Regionalmanagement Ingolstadt, freute sich: "Das sind zwei junge Frauen, die hart am Produkt arbeiten. Es ist schön zu sehen, dass sich das so auszahlt."

Platz zwei ging an Buon Pesto vom Team Sarah Berwarth, Emanuel Vogel und Korbinian Schleifer. Die drei wollen qualitativ hochwertige Nudelsoßen in besonderen Sorten auf den Markt bringen, darunter vegetarische und vegane Varianten. Hier hob die Jury die Authentizität, Leidenschaft und den positiven Eindruck, den die Präsentation am Stand vermittelte, hervor. Den dritten Platz holten sich Josef Hartl und Philipp Nowatschin, die eine Retro Gaming Beer Box entwickelt haben, die zugleich als Media Center einsetzbar ist. Auf ihr können Spiele von 58 Konsolen emuliert werden. Mit einer handelsüblichen Powerbank kann die Box zudem im Freien verwendet werden. Die Jury sagte, dass das Team seine Idee geradezu "verkörpert" habe und das Endprodukt "fertig und nachvollziehbar" sei.

Der 5-Euro-Business-Wettbewerb ist ein Projekt des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (BBW). Regionale Partner sind die THI, KU Eichstätt-Ingolstadt und Newsexist - die Gründerinitiative. Den 18 gemeldeten Gründerteams stand jeweils ein symbolisches Startkapital von fünf Euro zur Verfügung, das es in der Unternehmensphase von rund sieben Wochen optimal einzusetzen galt. Insgesamt wurden an die Bestplatzierten Preise im Gesamtwert von 1800 Euro ausgeschüttet.