Ingolstadt
Enttäuschender Start

Der neue Umweltreferent Rupert Ebner kann sich im Stadtrat nur knapp gegen Verena Eubel durchsetzen

24.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:25 Uhr

Gratulation: Rupert Ebner (Mitte) nimmt die Glückwünsche der Stadträte Karl Ettinger (links) und Henry Okorafor entgegen - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die Grünen stellen zum ersten Mal in der Geschichte Ingolstadts einen Stadtreferenten. Rupert Ebner (60), Tierarzt und derzeit für die Grünen-Fraktion im Stadtrat, setzte sich gestern gegen die Eichstätter Amtsärztin Verena Eubel (35) durch.

Die Gegenkandidatin schaffte jedoch weit mehr als nur ein Achtungsergebnis: Sie bekam 23 Stimmen, während sich Ebner mit 26 Stimmen die Mehrheit sichern konnte. Zwei Stadträte fehlten bei der Abstimmung.

Die Stelle des Referenten für Gesundheit, Klimaschutz und Umwelt – so der offizielle Name des Ressorts – war frei geworden, nachdem die CSU und OB Christian Lösel den Grünen nach der Kommunalwahl ein Referat angeboten hatten. Deren Entscheidung fiel auf das Umweltressort, was bei den Ursprüngen dieser Partei nahelag. Der bisherige Referent Wolfgang Scheuer ist künftig nur noch für Soziales zuständig.

Warum die gestrige – geheime – Wahl so knapp ausfiel, bot im Sitzungssaal reichlich Anlass für Spekulationen. Außer der CSU und den Grünen scheint Rupert Ebner niemand für sich gewonnen zu haben. Die Freien Wähler als Koalitionspartner der Christsozialen hatten schon vor der Sitzung erklärt, dass sie nicht für Ebner stimmen werden. Schließlich kam Vorgänger Scheuer einst aus den Reihen der FW.

Vor der Abstimmung stellten sich beide Bewerber dem Plenum vor. Ihre Schwerpunkte lagen – wohl berufsbedingt – vor allem beim Thema Gesundheit. Ebner schloss mit der Bemerkung, dass sein Ziel erreicht wäre, wenn Ingolstadt am Ende seiner sechsjährigen Amtszeit in den bundesweiten Medien nicht mehr nur als erfolgreiche Boomtown gefeiert werden würde, sondern als Stadt, die auch in ökologischen Rankings ganz oben liegt.

Einer fehlte in der Sitzung, und er wird künftig auch auf der Referentenbank fehlen: Wolfgang Scherer. Die Amtszeit des Ressortchefs für Hoch- und Tiefbau endet vorzeitig nach drei Jahren. Der Referent hatte „persönliche Gründe“ für den Rückzug geltend gemacht. Dennoch mochten sechs Stadträte den Beschluss zur Verkürzung seiner Amtszeit nicht mittragen. „Wir sollten ihn nicht gehen lassen“, sagte Christian Lange (Bürgergemeinschaft). „Wir schätzen ihn sehr“, stimmte Jürgen Siebicke (Linke) ein.