Ingolstadt
Ein reges Kommen und Gehen

Pendler in der Region: Ergebnisse der jüngsten statistischen Erhebung belegen steigende Mobilität

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Ingolstadt (DK) Statistiker unterscheiden zwischen Wanderern und Pendlern. Die einen wechseln ihren Wohnort, ziehen also um. Die anderen fahren jeden Tag zwischen Arbeitsplatz und Wohnort hin und her. Und das in immer größerem Umfang, wie neue Zahlen zeigen. "Im Vergleich zu Wanderungen von Arbeitskräften fällt die Zahl der Pendler deutlich höher aus", berichtet Peter Kundinger, Sprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt.

"Insgesamt ist die Pendelmobilität über die Jahre immer weiter gestiegen. Und auch die Distanzen, die Pendler zurücklegen, haben zugenommen."

Nach den Ergebnissen der neuen Pendlerstatistik wohnten zum Stichtag 30. Juni 2017 insgesamt 212 231 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Stadtgebiet Ingolstadt sowie in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen; gut 4000 mehr als ein Jahr zuvor und mehr als 37 000 als noch am 30. Juni 2010. "Noch deutlicher fiel die Steigerung bei den sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen aus. Waren es 2010 etwa 170 500, stieg die Zahl innerhalb von sieben Jahren um etwa 47 300 auf rund 217 800", so Kundinger.

Innerhalb der Stadtgrenzen von Ingolstadt arbeiten täglich 105 700 Beschäftigte sozialversicherungspflichtig, ihren Wohnsitz haben hier aber "nur" 60 422, was einem "Einpendlerüberhang" von über 45 000 entspricht. Mehr als 60 Prozent der Menschen, die in der Stadt arbeiten, kommen von "auswärts" - beachtliche 64 774. Gut 19 500 Arbeitnehmer verlassen täglich das Stadtgebiet, bevorzugt in Richtung Eichstätt (ca. 6500), Pfaffenhofen (ca. 3000) und München (ca. 3000).

Ganz anders die Situation im Landkreis Eichstätt: Hier wohnen fast 56 000 Beschäftigte, es arbeiten aber "nur" etwa 39 500 in der Altmühlregion. Während gut 18 500 "Auswärtige" zur Arbeit in den Landkreis pendeln, kommen ihnen täglich knapp 35 000 entgegen, die als Auspendler unterwegs sind, in erster Linie nach Ingolstadt (24 937), Pfaffenhofen (1703), München (1463) und Neuburg-Schrobenhausen (1131).

Ähnlich die Situation im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Während dort knapp 41 400 Beschäftigte wohnen, sind es auf den Arbeitsort bezogen gut 9100 Menschen weniger (32 271). Knapp 12 000 Personen fahren zur Arbeit in den Landkreis, während ihn jeden Tag etwa 21 000 verlassen.

Auf dem Areal des Landkreises Pfaffenhofen hatten am 30. Juni 2017 gut 40 300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ihren Arbeitsort, wohnhaft sind hier laut Agentursprecher Kundinger allerdings deutlich mehr: 54 609. Gut 18 700 Personen passieren täglich die Landkreisgrenze, um in Pfaffenhofen und Umgebung zu arbeiten. Dem gegenüber stehen mit 33 056 bald doppelt so viele Arbeitnehmer, die außerhalb beschäftigt sind und täglich vor allem nach Ingolstadt (11 000), München (9 800) und Eichstätt (2041) zur Arbeit fahren.