Ingolstadt
Ein neuer Wertstoffhof für den Süden

Kommunalbetriebe verlegen den Recyclinghof bei Büchl nach Oberstimm - geplante Eröffnung am 2. Mai

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Ab Mai sollen Ingolstädter ihren Elektroschrott nicht nur bei der Firma Büchl (Bild), sondern auch in Oberstimm abgeben können. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) In Zukunft können Ingolstädter ihren wiederverwertbaren Müll auf das Gelände der Max-Immelmann-Kaserne bringen. Dort planen die Ingolstädter Kommunalbetriebe (INKB) einen neuen Recyclinghof. Der Grund: Die Firma Büchl hat den Miet- und Betreibervertrag für den kommunalen Wertstoffhof im Südosten zum 30. Juni gekündigt. Damit beschäftigt sich der Verwaltungsrat der INKB am Dienstag.

Vor etwa 30 Jahren hat die Firma Büchl den Wertstoffhof an der Robert-Bosch-Straße 1 bis 5 eingerichtet, seit 25 Jahren führt sie ihn in Kooperation mit den städtischen INKB. Doch auch, wenn der Vertrag mit den Kommunalbetrieben Mitte des Jahres endet: Bei Büchl wird sich nichts ändern. Der Recyclinghof wird auch weiterhin Elektroschrott, Metalle und Kartonagen kostenlos annehmen, bestätigt Reinhard Büchl jun., Geschäftsführer der Firma Büchl. Nur einige spezielle Leistungen, wie etwa die kostenlose Annahme von bis zu einem Kubikmeter Gartenabfällen, werde es dann nicht mehr geben.

Streitereien zwischen der Firma Büchl und den Kommunalbetrieben seien aber nicht der Grund für die Kündigung des Mietvertrags gewesen. "Der Vertrag ist ganz normal ausgelaufen", sagt Tanja Kraus, Pressesprecherin der INKB auf Nachfrage. Die Stadttochter plane nun in einem Teilbereich der ehemaligen Max-Immelmann-Kaserne an der Stadtgrenze, einen neuen Wertstoffhof den Bürgern zur Verfügung zu stellen. "Das Gelände bietet die von uns benötigte Fläche für den Betrieb", erklärt Kraus die Entscheidung. Auch habe es eine sehr günstige Verkehrsanbindung und damit eine gute Erreichbarkeit für die Bürger im Süden. Das Konzept sehe vor, dass dort Sperrmüll, Papier, Schrott, Elektrogeräte, gelbe Säcke, Grüngut und Bauschutt abgegeben werden können.

In Kooperation mit der Caritas soll auch eine zusätzliche Annahme von noch gebrauchsfähigen Gegenständen möglich sein. Im Gebrauchtwarenhaus des Caritasmarkts in Gaimersheim sollen sie den Bürgern dann wieder angeboten werden. Dass der Wegzug der INKB vom Recyclinghof in der Robert-Bosch-Straße rein pragmatische Gründe hat, bestätigt auch Dieter Friedrich, Betriebsleiter der Firma Büchl: "Der Müll hat in den vergangenen Jahren immer weiter zugenommen. Die Stadt wünschte sich deshalb einen größeren Recyclinghof", sagt er dem DK. Da der Platz an der Robert-Bosch-Straße nicht ausreichend dafür sei, und die Firma Büchl eigene Umstrukturierungen plane, habe die Stadt sich dazu entschlossen, den kommunalen Teil auszulagern. "Die Ingolstädter können aber weiter ihren Müll bei uns entsorgen", sagt Friedrich. "Auch gefährlichen Müll wie zum Beispiel Mineralwolle."

Mit dem Umzug des kommunalen Wertstoffhofs nach Oberstimm wird sich auch an der Robert-Bosch-Straße einiges ändern. "Wir wollen eine neue Struktur schaffen", sagt Friedrich. Lange Autoschlangen, wie sie immer wieder vorgekommen sind, sollen so der Vergangenheit angehören. Lkw und private Pkw werden in Zukunft nicht mehr über dieselbe Einfahrt auf das Gelände gelangen. "Die Unfallgefahr ist da sehr groß", sagt Geschäftsführer Reinhard Büchl jun. Deshalb sollen die Zufahrten neu geregelt werden, und es soll größere Haltestellen geben, damit der Verkehr fließender über das Gelände läuft. Die Privatkunden sollen in Zukunft in einen eigenen Bereich einfahren können.

Die Öffnungszeiten des neuen Wertstoffhofs auf dem früheren Kasernengelände werden laut INKB die gleichen bleiben. Am Samstag soll der Wertstoffhof sogar länger geöffnet sein, von 9 bis 14 Uhr (von November bis Februar von 9 bis 12 Uhr) anstatt wie bisher von 9 bis 12 Uhr. Die neue Anlage soll am 2. Mai eröffnet werden.