Ingolstadt
Ein großes Stück vom Kuchen

Investoren reagieren mit Büro- und Wohnkomplex auf die enorme Nachfrage in Ingolstadt

10.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:13 Uhr

Baumasse im Modell: Die Abbildung vermittelt einen Eindruck von der Größenordnung des Bauprojekts. Unten die Hans-Stuck-Straße, rechts oben das Einkaufszentrum Kaufland. Simulation: Architekturbüro Hartmann

Ingolstadt (DK) Als Unternehmer auf dem Immobilienmarkt muss Hermann Bacher flexibel reagieren können. Aber an einem Termin kann er nicht rütteln: Bis zum Beginn der Landesgartenschau 2020 muss sein 20 Meter hoher Büro- und Wohnkomplex an der Richard-Wagner-Straße fertig sein.

Der Baugrund mit Dreiecksgrundfläche liegt vis-à-vis dem künftigen Areal der Gartenschau. "Eine Baustelle sollte dann nicht mehr stören", hat Bacher sich vorgenommen. Auf diesem Gelände im Nordwesten der Stadt hat er als Projektentwickler mit dem Partnerunternehmen Dreßler Großes vor. Allein die Zahl der geplanten Parkplätze für die Mieter zeigt die Größenordnung dieses Bauvorhabens: Mehr als 720 sollen es werden, das ist etwa doppelt so viel wie die Tiefgarage am Münster.

Im Modell sieht das Büro- und Wohnhaus wie ein großes Tortenstück aus, das zwischen Richard-Wagner-, Stinnes- und alter Permoserstraße steht. Bacher war mit dem Projekt in einer überarbeiteten Version kürzlich zum zweiten Mal im Gestaltungsbeirat des Stadtrates. Auf Anregung der Architekturberater wirkt der Baukomplex jetzt geschlossener mit einer einheitlichen Höhe (maximal 20 Meter) und ohne zurückgesetzte Staffelgeschosse.

Nach derzeitiger Planung werden die Autos auf drei Ebenen geparkt, im Erdgeschoss und auf zwei Etagen in der Tiefgarage. Dass die Fahrzeuge im Erdgeschoss unmittelbar bis zur Außenwand abgestellt werden sollen, sieht der Gestaltungsbeirat kritisch. "Da werden wir uns was überlegen", verspricht Bacher. Auch über einen anderen Verbesserungsvorschlag wollen die Investoren noch einmal nachdenken. Bisher sind an der Seite der Stinnes- und der Hans-Stuck-Straße nur Büros vorgesehen, während die Wohnungen (eventuell als Boardinghaus) zum benachbarten Kaufland hin orientiert sind. Damit werde "die Chance eines attraktiven Wohnungsangebots, teilweise auch nach Westen zur Landesgartenschau gerichtet, vergeben", bemängelt der Beirat laut Protokoll.

Hier sind ebenfalls noch Änderungen möglich, sagt der Projektentwickler, der jedoch zunächst auf Rechtssicherheit in Form eines Vorbescheids von der Stadt warten will. Da die sehr massive Bebauung mit bis zu acht Etagen hier Innenstadtdichte erreicht, muss auch die Stadtplanung noch nachziehen und dafür ein "Kerngebiet" ausweisen. Sofern das alles reibungslos läuft, kann sich Bacher einen "Baubeginn zum Jahresende" vorstellen.