Ingolstadt
Ein automatischer Saubermann für zu Hause

30 Kinder bauten am Dienstag Nachmittag in einem Workshop an der Technischen Hochschule ihren eigenen Putzroboter

29.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:03 Uhr

„Wie geht das“: Manuel Michalke erklärte den Kindern den Aufbau des Putzroboters. Insgesamt 30 Kinder nahmen an dem Workshop im Mensa-Anbau der Technischen Hochschule teil. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Erwartungsfrohe Kinderaugen empfingen Kilian Meßmer und seine Kollegen im Mensa-Anbau der Technischen Hochschule. Kein Wunder: Man baut schließlich nicht jeden Tag seinen eigenen Putzroboter für zu Hause.

30 Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren nahmen an dem Putzroboter-Workshop teil, den Meßmer und seine beiden Kollegen Andrea Klenner und Manuel Michalke, allesamt Werksstudenten der Firma ITQ aus Garching, in Ingolstadt abhielten. Unterstützt wird die Initiative der Studenten von der Gerda-Stetter-Stiftung „Technik macht Spaß“. „Wir wollen durch den Workshop junge Menschen für Technik begeistern“, erläuterte Meßmer.

Der Roboter, den die Kinder anfertigten, bestand aus einer handelsüblichen Bürste und einem kleinen Motor, der oberhalb der Bürste angebracht wurde. Am Anfang ging es allerdings nur wenig technisch zu. Zuerst wurden die Namensschilder verteilt, und in einem Kreis hatte jedes Kind die Gelegenheit, sich vorzustellen. „Mich interessiert vor allem, was ihr so in der Freizeit macht“, sagte Meßmer. Verschiedene Sportarten und Instrumente waren bei den Kindern hoch im Kurs – das Thema „Putzroboter“ war für alle Neuland.

Dies sollte sich jedoch bald ändern. In sechs Schritten wurde den Kindern der Bau des eigenen Roboters nahegebracht. „Den könnt ihr dann auch mit nach Hause nehmen“, klärte Meßmer auf.

Zuerst erfüllte ein beständiges Klappern und Klicken den Raum, als die Kinder die einzelnen Bauteile aus der Vorlage herausklippsten und die beigelegten Schrauben sortierten. Mit großer Sorgfalt widmeten sich die Kleinen der Aufgabe, die Bauteile korrekt zuzuordnen. Rasch taten sich die Kinder zu einzelnen Gruppen zusammen, in denen sie sich gegenseitig unterstützten. Ratschläge innerhalb der Gruppen gab es reichlich zu hören: „Nein, das gehört doch dahin!“, verbesserte einer seinen verdutzten Sitznachbarn.

Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, ging es an die einzelnen Montageschritte. Diese forderten die Kinder dann schon mehr als es das Sortieren der einzelnen Teile getan hatte. Das Klappern im Raum wich allmählich einer konzentrierten Stille, in der viele angestrengt nachdenkende Kindergesichter zu beobachten waren. Eifrig wurde getüftelt, geschäftiges Flüstern erfüllt den Raum.

Bei manchen sträubte sich die Technik hierbei allerdings mehr als bei anderen. Immer häufiger nahmen die Kinder auch die Hilfe der drei betreuenden Studenten an, die sich geduldig die Zeit nahmen, die Fragen der kleinen Nachwuchstechniker zu beantworten. Finger um Finger schnellte in die Höhe – auch für die Studenten wurde es so allmählich anstrengend.

Dennoch konnte Andrea Klenner nach und nach die einzelnen Arbeitsschritte von der Tafel streichen, und die Roboter nahmen zunehmend Konturen an. Je weiter der Bau der Roboter voranschritt, desto vertiefter waren die Kinder in die Technik. Viele Kinder waren hin und her gerissen zwischen dem Modell an sich und der Bauanleitung. Dennoch schafften es am Ende alle, das fertige Endprodukt zu bestaunen.

Trotz der Anstrengung war es für Kilian Meßmer „eine schöne Abwechslung“ zum Alltag in den Vorlesungssälen der Universität. Dies trifft aber nicht nur auf ihn zu – auch den Kindern war der Spaß anzusehen. Und vielleicht hilft ihnen der Roboter daheim sogar, ihr Zimmer auf Vordermann zu halten.