Ingolstadt
Ein Tag wie noch nie

Das Bauerngerätemuseum verzeichnete am gestrigen Herbstmarkt einen Rekordbesuch

23.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:09 Uhr

Auch wenn es noch zwei Monate dauert: Am Herbstmarkt in Hundszell gab es schon weihnachtliche Dekorationen. Das Interesse war an den Ständen allgemein recht groß.

Ingolstadt (DK) So einen Tag gab es in der 21-jährigen Geschichte des Bauerngerätemuseums noch nie: An die 1700 Besucher und damit so viele wie noch nie an einem einzigen Tag kamen zum Herbstmarkt nach Hundszell. Auch das Angebot war enorm, da erstmals auch die Halle genutzt werden konnte.

Gleich am Eingang lacht Agnes Kroll den Besuchern entgegen. Die Bäuerin aus Seehof ist jedes Jahr am Herbstmarkt und bietet nicht nur ihre Produkte an, sondern auch die anderer Bauern. "Kartoffeln gehen am besten", erzählt sie, wobei sie mehrere Sorten im Angebot hat. "Und man trifft jedes Jahr viele Bekannte."

Das dürfte in der Tat für nicht wenige Besucher mit ein Grund sein, Jahr für Jahr nach Hundszell zu kommen. Man kennt sich vom Sehen, kann die Ausstellungen anschauen, beim Backservice der Landfrauen oder beim Landmetzger etwas essen und trinken und gemütlich ratschen - und das alles bei freiem Eintritt. Das Wetter zeigte sich gestern am Nachmittag von seiner besten Seite, das Angebot war diesmal enorm, was nicht zuletzt an der heuer eröffneten Veranstaltungshalle lag, die in den Tagen zuvor erst von der Wetter-Ausstellung freigeräumt worden war. Zeitweise war der Andrang dort so groß, dass fast kein Durchkommen war.

Der Herbstmarkt bietet fast alles, was das Herz begehrt. Säfte, Tees, Öle, Schnäpse und Wein, Wurst, Honig, Fleisch und Käse, Brotaufstriche und Obst, aber auch Handwerksprodukte wie Seifen, Weidenkörbe, Wolle und Schaffelle, Skulpturen für den Garten, Schmuck, Hüte oder Weihnachtsdekoration.

Etliche neue Verkaufsstände sind heuer erstmals vertreten, darunter einige aus Mittelfranken. So schenkt der Hechtbräu aus Zimmern in der Nähe von Pappenheim sein unfiltriertes, gut gelagertes Helles und Dunkles aus, was sehr gut ankommt. Etwas Besonderes hat Kathrin Bauer im Sortiment: Sie verkauft im Auftrag der "Regionalinitiative Altmühltaler Lamm im Naturpark Altmühltal" nicht nur Fleisch und Wurst, sondern auch Innereien wie Herz, Lunge, Leber oder Schafkopf. "Das ist was für Liebhaber", räumt sie ein. Aber die wissen diese Schmankerl durchaus zu schätzen. Maria Bernecker aus Eberswang verrät einer Kundin, wie man Quittenbrot herstellt: Die steinharten, gelben Früchte kochen, bis sie weich sind, passieren, etwas Zucker dazugeben, auf ein Blech streichen und im Rohr so lange backen, bis es hart ist. Klein geschnitten soll es sehr gut schmecken.

Mehr als zufrieden ist Museumsleiter Max Böhm. "Es passt einfach alles: das Wetter, der Zeitpunkt und das Angebot", lautet sein Resümee. Mit rund 1700 Besuchern an einem Tag wurde ein Rekordergebnis erzielt. So groß war der Andrang noch nie. Was Böhm besonders freut, ist die Tatsache, dass sich etliche Lebensmittelstände von sich aus für den Herbstmarkt beworben haben. "Da gibt es bei Weitem nicht so viele wie bei den Kunsthandwerkern", weiß Böhm. Am 28. Oktober spielen traditionell noch "Gunmen", am 30. Oktober ist der letzte Öffnungstag.