Ingolstadt
Ein Stück vom Kuchen

SJR fordert wegen der hohen Steuernachzahlungen des VW-Konzerns, Kürzungen bei der Jugendarbeit zurückzunehmen

26.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:08 Uhr

Ingolstadt (DK) Nachdem sich die finanzielle Situation der Stadt wegen unerwartet hoher Steuernachzahlungen des VW-Konzerns kurzfristig überraschend gebessert hat (DK berichtete), fordert jetzt der Stadtjugendring (SJR), geplante Kürzungen bei der Jugendarbeit zurückzunehmen.

Ein entsprechender Beschluss wurde bei der Herbstklausur des Vorstands in Plankstetten gefasst.

Aktuell geplant seien die Einsparung von insgesamt drei Vollzeitstellen (pädagogisches Personal) in Einrichtungen der offenen Jugendarbeit sowie die Kürzung des städtischen Zuschusses an den SJR um jeweils 60 000 Euro für die Jahre 2017 bis 2019, so der SJR in einem offenen Brief. Nach eingehender Diskussion wurde demnach einstimmig beschlossen, die bisherige Zustimmung zu den geplanten Einsparungen im Bereich der Jugendarbeit zurückzuziehen. "Den geplanten Kürzungen stehen zudem auch die Aussagen von Oberbürgermeister Christian Lösel entgegen, wonach es keine Streichlisten, keine Personalkürzungen und auch keinen Einstellungsstopp gibt, und wonach alle berechtigten Anliegen der Bevölkerung erfüllt werden", heißt es in dem Brief weiter.

Für Ingolstadt mit seinem starken Wachstum und dem mit Abstand größten (und nach den Worten des Oberbürgermeisters weiter wachsenden) Kinder- und Jugendanteil aller vergleichbaren bayerischen Großstädte und der dabei geringsten Ausstattung mit Einrichtungen und pädagogischem Personal in der Jugendarbeit, seien Einsparungen an dieser Stelle gerade jetzt kontraproduktiv. Im Gegenteil seien zukünftig mehr Angebote im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit nötig und nicht weniger, schreibt der SJR weiter.

Außerdem fordert der SJR die schnellstmögliche Besetzung der bereits beschlossenen Stelle für die stadtweite Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie eine Personalaufstockung im Jugendtrendsportzentrum in der Halle 9.