Ingolstadt
"Ein Spiegelbild des Wohlstands"

Stadt und Landkreise wollen bei der Verkehrsplanung eng zusammenarbeiten

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Lange Fahrzeugschlangen sind auf der Ostumgehung Etting fast an der Tagesordnung. Besonders der Verkehr zu und um Audi soll neu geordnet werden. - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Die Verkehrsentwicklung in Ingolstadt und den umliegenden Landkreisen ist auch ein Thema für den regionalen Planungsverband. Dabei geht es vor allem um die Bereiche an der Stadtgrenze.

Darauf haben sich die Mitglieder in ihrer Ausschusssitzung am Freitag verständigt. Die Landkreise sollen nach dem Vorbild des Verkehrsentwicklungsplans der Stadt Ingolstadt jeweils eine eigene Bestandsaufnahme durchführen. Außerdem ist geplant, die betroffenen Gemeinden in die Planungen einzubeziehen.

OB Christian Lösel (CSU) hatte eingangs an die gemeinsame Chinareise erinnert, wo intensiv über den regionalen Verkehr gesprochen wurde. Wie er sagte, würden an den Grenzen des Stadtgebiets bis zu 300 000 Fahrzeugbewegungen gezählt. Diesen stark gewachsenen Verkehr bezeichnete er als „ein Spiegelbild des Wohlstands“ der Boomregion.

Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle erläuterte kurz das Vorgehen in Sachen Verkehrsentwicklungsplan, der nicht nur den Straßenverkehr, sondern auch Fußgänger, Radler, Bus und Bahn, Tarifverbünde sowie die Möglichkeiten der Mobilitätssteuerung umfasst. „Wir sind mittendrin im Prozess“, betonte sie. Die Probleme an einigen Berührungspunkten mit den Landkreisen umriss sie kurz: weitere Donauquerung im Westen der Stadt, Verlängerung Manchinger Straße, Unsernherrn, Anschluss Bayernoil-Gelände an die Autobahn, Umfahrung oder Tunnel in Friedrichshofen sowie generell der Verkehr zu Audi.

„Das gemeinsame Vorgehen ist wichtig“, erklärte Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf (CSU). Er betonte, dass der Landkreis mit Münchsmünster auch Audi-Standort sei. Daher sei es sehr wichtig, die B 16 und die B 16a von Neuburg bis Münchsmünster im Auge zu behalten. „Ich würde eine Donauquerung im Westen begrüßen“, erklärte Wolf, da dies den Landkreis besser an Eichstätt und Weißenburg anbinden würde. Den Ausbau des Nahverkehrs mit Bahn und Bus und eine Anpassung an den Audi-Schichtbetrieb fordert Bürgermeister Andreas Meyer (Münchsmünster). Der dortige Bahnhof könnte viele Pendler auffangen und so dazu beitragen, Verkehr erst gar nicht entstehen zu lassen – Stichwort Regio-Bahn.

Auch Neuburgs OB Bernhard Gmehling (CSU) forderte eine möglichst gute Verbindung zwischen den Audi-Standorten Ingolstadt und Neuburg, wo das Unternehmen eine Teststrecke betreibt. Außerdem sprach er den drei- oder vierspurigen Ausbau der Straße zwischen Irgertsheim und dem Kreisel an der Gabel an.

„Die neuralgischen Punkte sind seit Jahren bekannt“, erklärte Eichstätts Landrat Anton Knapp (CSU). Wie Wolf und ihr Neuburger Kollege Roland Weigert (FW) sprach er sich dafür aus, die Gemeinden mit einzubeziehen, warnte aber vor einem reinen Wunschkatalog. Als passendes Beispiel nannte er die Nordumgehung Gaimersheim. Bürgermeisterin Andrea Mickel (SPD) warf ein, dass eine Nordumfahrung von Friedrichshofen dabei teilweise über bebautes Gebiet führen würde.