Ingolstadt (DKl) Ein Sonnenuntergang im Watt kann durchaus schweinische Züge haben. Thomas Bier liefert den künstlerischen Beweis dafür in seiner Ausstellung "Blöde Sau und anders", die derzeit im Optikergeschäft Heinrich in der Milchstraße zu sehen ist.
Dort stellt der 62-jährige Augenoptiker und Maler noch bis zum 9. Dezember rund 20 seiner Arbeiten aus.
Zwischen den Verkaufsregalen sind vor allem Darstellungen von Wildschweinen zu finden, die sich mal harmlos, mal düster und mal absonderlich präsentieren. Zu den Arbeiten zählen aber auch Tonskulpturen und Plastiken von Totenschädeln und skurrilen Gesichtern sowie Holztischarbeiten.
"Die blöde Sau, die ja eigentlich ein intelligentes Tier ist, steht für mich sinnbildlich für das Böse, das der Mensch verursacht hat", sagt Bier über sein Motiv, sich kreativ mit dem Borstentier auseinanderzusetzen. Auf manchen Bildern taucht daher auch symbolisch seine Verachtung des Nationalsozialismus auf. Aber auch scheinbare Idylle wie bei der Wildsau im vom Sonnenlicht rot durchfluteten Watt.
Als Künstler bezeichnet Bier sich ungern, obwohl er Malerei in Nürnberg und München studiert hat, wie er sagt. Für ihn zähle mehr, dass er über feine Sinne verfüge, aus denen er die Inspiration ziehe. Mit dem Malen begann Bier 1981 nach dem Tod des Vaters Willi Bier, als er dessen unvollendetes Aquarell zu Ende malte. Die Sau als Thema habe sein Schaffen schon vor zehn Jahren beeinflusst. In der Ausstellung seien - bis auf eine Ausnahme - aber nur neue Arbeiten zu sehen, so Bier.
