Ingolstadt
Ein Schmuckstück im Park

Die Villa Heydeck ist nun offiziell als Gebäude der THI eingeweiht Areal wird öffentlich zugänglich

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:15 Uhr

Feierliche Einweihung der Villa Heydeck: Gestern übergab Barbara Thiel-Lintner, Baudirektorin im Staatlichen Bauamt, symbolisch den Schlüssel an THI-Präsident Walter Schober (links) und Vizepräsident Thomas Doyé (3. v. l.). Ehrengast war OB Christian Lösel. - Fotos: Hammer

Ingolstadt (DK) Seit Januar beherbergt die Villa Heydeck, die frühere Röss-Villa, einen Teil der Technischen Hochschule (THI). Gestern fand die offizielle Einweihung statt, auf der OB Christian Lösel ankündigte, dass das Areal den Bürgern zugänglich gemacht wird. Dies könne aber noch bis 2018 dauern.

Die Villa Heydeck, die früher den Direktoren der benachbarten Gießerei als Residenz diente, war einst ein Zankapfel. Als die Stadt vor ein paar Jahren einen Rahmenplan aufstellen wollte, der auf dem Villengrundstück im Glacis an der Östlichen Ringstraße weitere Bebauung zuließ, gab es Proteste. Es entstand die Bürgerinitiative "Hände weg vom Glacis", und der historische Bau wurde zum Gegenstand juristischer Konflikte. Der Eigentümer, ein Mitglied der Unternehmerfamilie Röss, versuchte, das Anwesen an private Interessenten zu verkaufen. Das führte jedoch zu keinem Ergebnis. Eine Lösung war erst in Sicht, als der Freistaat Bayern über sein Unternehmen Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) gemeinsam mit der Stadt Ingolstadt 2015 die Villa Heydeck samt Grundstück kaufte.

Der Streit von damals war gestern bei der offiziellen Einweihung der Villa Heydeck kein Thema mehr. Seit Januar residiert in dem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahr 1922/1923 eine Abteilung der THI. Das noble Domizil bietet Platz für 34 Büroarbeitsplätze, die vom Institut für Akademische Weiterbildung (IAW) der Hochschule genutzt werden.

"Die Villa Heydeck rundet unseren Campus auf der Nordseite in idealer Weise ab. Als historische Erweiterung zur zeitgenössischen Glas- und Stahlarchitektur der THI verknüpft sie Moderne und Geschichte geschickt miteinander", sagte THI-Präsident Walter Schober gestern bei der Einweihung. Mit der Villa Heydeck habe sich die Hauptnutzfläche des THI-Campus um 450 Quadratmeter auf nun 20 000 Quadratmeter erhöht.

Auch der Vizepräsident und Leiter des Instituts für Akademische Weiterbildung, Prof. Thomas Doyé, äußerte sich positiv: "Wir freuen uns sehr, dass unser schnell wachsendes Institut in der Villa Heydeck eine neue Heimat gefunden hat. Unseren Studierenden und Interessenten steht die Villa als feste Anlaufstelle für Betreuung und Beratung zur Verfügung." Oberbürgermeister Christian Lösel betonte im Rahmen der Einweihung: "Unsere Technische Hochschule Ingolstadt - in einem modernen Campus beheimatet - erhält nun mit der Villa Heydeck ein wunderschönes historisches Gebäude als Sitz des Instituts für Akademische Weiterbildung. Besonders begrüße ich es, dass Freistaat und Kommune, Hochschule und Stadt Ingolstadt bei diesem Projekt an einem Strang gezogen haben."

Nicht nur die THI kann sich fortan über die Villa Heydeck freuen. Seit gestern steht fest, dass das Gelände in Zukunft auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Im März stand das Vorhaben noch auf wackeligen Beinen (DK berichtete). Dass das attraktive Areal des neuesten THI-Standorts in Zukunft auch der Allgemeinheit offenstehen wird, bietet laut Schober "einen Mehrwert für die Bürger".

Auch Christian Lösel ist das Projekt wichtig: "Ich möchte auf jeden Fall für die Bürger einen Durchgang schaffen. Das liegt mir sehr am Herzen. Dafür muss der Weg hergerichtet werden. Wie das genau ablaufen wird, ist noch zu planen. 2017 ist aber damit wohl noch nicht zu rechnen, eher 2018", sagte der OB.