Ingolstadt
Ein Denkmal für die ÖDP

Die Ökodemokraten, jetzt mit Fraktionsstatus, waren der Ideengeber für die Landesgartenschau 2020

03.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:57 Uhr

Bäume sind schon da - aber sonst deutet an der Hans-Stuck-Straße noch nicht viel auf die Landesgartenschau hin, die in fünf Jahren hunderttausende Besucher hierherlocken soll - Foto: Eberl

Ingolstadt (DK) Bei der Vorbereitung der Landesgartenschau 2020 wird es jetzt langsam konkret. Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen, den Auftrag für die zweite Stufe der Planung (Entwurf und Kostenberechnung) an den Wettbewerbssieger zu vergeben.

Beim Wettbewerb im Herbst 2014 hatte das Büro Därr Landschaftsarchitekten aus Halle an der Saale die Jury überzeugt. Inzwischen existiert zwar eine Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH mit Geschäftsführer Thomas Hehl und Kommunalpolitikern im Aufsichtsrat, aber große Aktivitäten waren noch nicht geboten. Das zeigt sich auch an der bescheidenen Jahresbilanz, die für 2014 einen Verlust von rund 53 000 Euro ausweist.

Sobald die Bauarbeiten auf dem Gelände beginnen – frühestens in gut einem Jahr –, wird jedoch von ganz anderen Summen die Rede sein. Eine erste Übersicht beziffert die Investitionskosten für die Großveranstaltung auf etwa 20,6 Millionen Euro, die Fördermittel auf 3,2 Millionen. Nicht enthalten sind in der Kostenschätzung ein Gastronomiegebäude und die Gestaltung der Fläche nördlich des Westparks. Das Ganze ist aber noch mit vielen Unsicherheiten behaftet. So wird noch über zusätzliche Fördermöglichkeiten verhandelt.

Wie berichtet, soll die Gartenschau in fünf Jahren auf dem Areal zwischen Hans-Stuck-Straße, Westpark und Richard-Wagner-Straße stattfinden. Der Standort zwischen den riesigen GVZ-Hallen, dem Hochkreisel und dem größten Einkaufszentrum der Region wirkte auf den ersten Blick etwas befremdlich. Viele Ingolstädter, auch die Stadträte, hatten noch die erste Landesgartenschau 1992 an der Donau in Erinnerung, eingerahmt von historischen Festungsbauten. Mittlerweile scheint sich jedoch der neue Standort in den Köpfen etabliert zu haben.

„Je näher man sich mit dieser Idee beschäftigt“, sagte Manfred Schuhmann (SPD) bei den Ausschussberatungen, desto mehr zeichne sich ab, dass die Gartenschau 2020 „eine ähnliche Bereicherung für die Stadt“ werden könnte wie damals im Klenzepark. Schuhmann vergaß auch nicht zu erwähnen, dass der Vorschlag, im Nordwesten eine Gartenschau zu veranstalten, ursprünglich vom ÖDP-Kollegen Franz Hofmaier gekommen war. Johann Stachel (FW) griff das Stichwort auf: Auf dem Gelände sollte „ein Platzerl“ für ein Hofmaier-Denkmal gesucht werden.