Ingolstadt
Drei Etagen voller Geschichte

Ab 10. November wird das Fleißerhaus saniert – Fertigstellung spätestens 2017

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

 

Ingolstadt (DK) Das Fleißerhaus wird renoviert und die Ausstellung um zwei Etagen erweitert. Zu diesem Zweck schließt das Haus in der Kupferstraße ab dem 10. November seine Tore. Spätestens 2017 kann man die Ausstellung über die Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer wieder bestaunen.

Bislang nutzte das Stadtmuseum Ingolstadt, das das Fleißerhaus betreibt, lediglich das Erdgeschoss des Baus – nach den Umbauten aber wird der Stadt auch die erste und zweite Etage des Gebäudes zur Verfügung stehen.

Die Dauerausstellung zum Leben und Werk der Ingolstädter Literatin Marieluise Fleißer soll durch die Umbauten mehr Raum bekommen. Außerdem wird die Dokumentationsstätte im Geburts- und Wohnhaus der Ingolstädter Schriftstellerin nach der Sanierung mehr Platz für Veranstaltungen oder Sonderausstellungen bieten.

Bislang war es aufgrund der stark schwankenden Raumtemperatur im Erdgeschoss nicht möglich, Originale auszustellen – es wurden lediglich Faksimile gezeigt. Dies wird sich nach der Fertigstellung der Umbauarbeiten ändern. „Die Temperierung in der ersten und zweiten Etage lässt es zu, in Zukunft auch Originale auszustellen“, erläutert Beatrix Schönewald, die Direktorin des Ingolstädter Stadtmuseums.

Nach dem Umbau können auch Lesungen, Führungen und andere größere Veranstaltungen im Fleißerhaus abgehalten werden. Bislang nutzte das Stadtmuseum dazu die Schmiedewerkstatt von Marieluise Fleißers Vater nebenan, die sich noch im Originalzustand befindet. Zwei kleine Ausstellungen mit künstlerischem und geschichtlichem Schwerpunkt wurden dort jährlich gezeigt.

Den besonderen Reiz des Fleißerhauses mache vor allem seine „Originalität und Authentizität“ aus, findet Schönewald. „Es riecht dort förmlich nach Geschichte.“ Marieluise Fleißer, die 1901 in Ingolstadt als Tochter eines Schmieds geboren wurde, verbrachte den Großteil ihres Lebens in ihrer Heimatstadt Ingolstadt, wo sie am 2. Februar 1974 auch starb. Viele ihrer bekanntesten Stücke spielen in ihrer Heimatstadt.

Insgesamt wird der Umbau des Fleißerhauses wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. „Ich hoffe, dass die Renovierungsarbeiten im Jahr 2016 abgeschlossen werden“, sagt Schönewald. Es sei aber auch denkbar, dass das Fleißerhaus erst wieder im Jahr 2017 seine Pforten öffnet. Die Sanierung übernimmt der Eigentümer des Hauses, Hermann Widmann, in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Veranstaltungen werden bis zur Wiedereröffnung in den Barocksaal des Stadtmuseums verlagert oder in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen durchgeführt. Die vorläufig letzte Gelegenheit zu einer Führung im Fleißerhaus bietet sich am Sonntag, 9. November, um 14 Uhr.